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Memoria in der Megacity: Erinnerung, Urbanität und Geschlecht in Lateinamerika (Mexiko- Stadt, Buenos Aires)

Förderung:
Projektlaufzeit:
01.12.2008 — 14.08.2012

Das Forschungsprojekt untersucht die Veränderungen der politischen und kulturellen Topographie der lateinamerikanischen Megastädte durch aktuelle Erinnerungsprojekte und -praktiken im städtischen Raum. Dabei wird öffentliches Erinnern von Gewalterfahrungenverstanden als politische, kulturelle, diskursive Praxis und zugleich als umkämpftes, konfliktives Feld. Wie und wo wird „traumatische“ Vergangenheit im Stadtaum der Metropole sichtbar, verkörpert und zur Sprache gebracht, welche Stimmen, Erfahrungen und Interessen artikulieren sich darin – insbesondere von Frauen, der nachfolgenden Generationen sowie ethnisch bzw. ethnisierten „Anderer“ – und wie wirken Erinnerungspraxen auf urbaneRäume, Konflikte und Imaginarios zurück, etwa in Bezug auf Vorstellungen von „Politik“, “Urbanität“, „Öffentlichkeit/Privatheit“ und Geschlechterbilder?

Am Beispiel der beiden lateinamerikanischen Megastädte Mexiko-Stadt und Buenos Aires, in denen Memoria jeweils ganz unterschiedlich konfiguruiert ist, wird vergleichend untersucht, wie kommunikatives zu kulturellem Stadtgedächtnis wird, welche Erinnerungskonflikte dabei entstehen und wie konkrete „Erinnerungsorte“ zu gesellschaftlichen „Erinnerungsräumen“ werden. In dem interdisziplinär angelegten Forschungsprojekt werden Stränge der – vor allem in Mexiko hochentwickelten - kulturwissenschaftlichen Stadtanthropologie mit denen der eher in Südamerika beheimateten Erinnerungsforschung verknüpft; zentrale Ebenen einer solchen disziplinübergreifenden kulturwissenschaftlichen Konzeption sind die Dimensionen Diskursivität, Räumlichkeit und Visualität (Diskursanalyse, Ethnographie, Foto-Ethnographie u.a.). Dabei werden Megastädte als sozial und kulturell produzierte Räume und kulturelle wie politische „Archive“ verstanden, in denen sich Gewalterfahrungen einschreiben, die in Konflikten der Gegenwart aktiviert werden. Untersucht wird somit die räumlich-kulturelle Verortung von „Erinnerung“ und die damit einhergehenden Metamorphosen des Politischen in der urbanen Gegenwart.

(zum Projekt)

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