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Exkursionsprogramm

Während der Exkursion trafen die TeilnehmerInnen mit Studierenden und WissenschaftlerInnen in Mexiko sowie den USA zusammen, um in gemeinsamen Veranstaltungen (Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden) ihre Projekte vorzustellen und zu diskutieren. Anschließend an das zweiwöchige gemeinsame Programm dehnten viele Studierende ihren Aufenthalt aus und führten Recherchen für ihre eigenen Forschungsprojekte durch. Im Folgenden werden die wichtigsten Programmpunkte der Exkursion zusammengefasst:

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Das Exkursionsprogramm begann in Mexiko-Stadt mit einem Workshop zu Grenze, Gender und Genres („De fronteras y géneros“) mit WissenschaftlerInnen und Studierenden der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM), um verschiedene Perspektiven auf die frontera norte von ForscherInnen kennen zu lernen, die im Zentrum Mexikos leben und arbeiten. Der Workshop fand in den Räumen des Programa Universitario de Estudios de Género (PUEG) unter der Leitung von Dr. Ute Seydel vom Fachbereich Letras Hispánicas und Dr. Marisa Belausteguigoitia, Direktorin desGeschlechterforschungsprogramms der UNAM statt. Es wurden verschiedene Vorträge zu Literatur, Performance, Kino und anderen kulturellen Produktionen im Zusammenhang mit der Grenze gehalten, die sich besonders mit spezifischen Formen der Vergeschlechtlichung auseinandersetzten. Danach hatten die Studierenden Gelegenheit, ihre vorbereiteten Projekte kurz zu präsentieren. Mit dem Besuch der UNAM wurde somit den ExkursionsteilnehmerInnen die Möglichkeit geboten, in direktem persönlichem Kontakt Formen der interkulturellen-akademischen Kommunikation zu üben.

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In Tijuana fanden Veranstaltungen und Aktivitäten statt, die sich auf vielfältige Weise mit der Grenze beschäftigten. Am Colegio de la Frontera Norte (COLEF) wurden unter der Leitung der Direktorin der Estudios Culturales, Dr. Matilde Laura Velasco Ortiz, Vorträge zu den unterschiedlichen Forschungsprojekten des COLEF organisiert. Der Besuch des sich in interdisziplinärer Weise mit der Grenzsituation in Lehre und Forschung auseinandersetzenden COLEF diente auch dazu, Möglichkeiten künftiger Kooperationen (StudentInnen-, DozentInnenaustausch etc.) zu erfassen und in die Wege zu leiten.Im Centro Cultural Tijuana organisierte die Exkursionsgruppe ein SchriftstellerInnentreffen, zu dem in Tijuana lebende AutorInnen (Heriberto Yépez, Amaranta Caballero, Rafa Saavedra, Omar Pimienta, Luis Humberto Crosthwaite und Roberto Castillo) eingeladen wurden, um aus ihren Texten zu lesen und Fragen seitens der Studierenden zu beantworten. Von großem Interesse waren hier die unterschiedlichen Blickwinkel der AutorInnen auf Tijuana.

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Die Exkursionsgruppe setzte sich auf unterschiedliche Weise mit künstlerischen Projekten in Tijuana auseinander. So z.B. mit der jährlich stattfindenden Ausstellung „InSite“, die durch Installationen zu den Themen Migration, nomadische Identitäten, Grenzübertritt und transnationaler Raum die Grenzsituation auf kreative Weise verarbeiten und erfahrbar machen. Außerdem fand ein Treffen mit Dr. Norma Iglesias der Kuratorin des Kunstprojektes „Tijuana, la Tercera Nación“ statt, die an der State University of San Diego (SDSU) lehrt sowie forscht und dort einen Studiengang Estudios Transfronterizos  etabliert hat. Das umstrittene transnationale Kunstprojekt wurde mit der Kuratorin diskutiert und so konnten an diesem konkreten Beispiel die künstlerischen Aneignungsprozesse von sozialem Raum in den Blick genommen werden. Mehrere studentische Forschungsarbeiten setzen sich kritisch mit diesem Projekt auseinander.

An zwei Tagen besuchte die Exkursionsgruppe die us-amerikanische Zwillingsstadt Tijuanas, San Diego. Dort traf sich die Gruppe erneut mit Dr. Norma Iglesias im Department for Chicano & Chicana Studies der State University of San Diego und einer Gruppe ihrer Studierenden. Hier konnten die StudentInnen aus Berlin, Potsdam und San Diego über ihre Forschungsprojekte und ihre in den letzten Tagen gesammelten Eindrücke diskutieren. Zudem war die Exkursionsgruppe zu einem Austausch mit WissenschaftlerInnen des Centre for Comparative Immigration Studies der University of California San Diego, eines der wichtigsten zu Migration arbeitenden Wissenschaftszentren in den USA, eingeladen. Der Mexiko-Experte und Migrationsforscher Dr. Wayne Cornelius und sein Mitarbeiter David Fitzgerald präsentierten ihre Forschungsprojekte zur Migrationsproblematik und kommentierten die Forschungsprojekte der Studierenden.

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In San Diego war auch die kulturelle und politische Intervention der mexikanisch-amerikanischen Bevölkerung Gegenstand des Interesses. In diesem Rahmen standen die Besichtigung des Freiluftmuseums Chicano Mural Park an der Coronado Bay Bridge mit Wandmalereien von Chicana/o-KünstlerInnen und der Besuch des Centro Cultural de la Raza auf dem Programm. Letzteres dient als Ort der politischen Organisation, der sozialen Kommunikation und der kulturellen und künstlerischen Präsentation der Chicana/o-Bewegung.