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Porträt Vladimir Palmeira

Der 1944 geborene Palmeira ist eine der Schlüsselfiguren der brasilianischen Studentenbewegung. In seiner Heimatstadt Rio de Janeiro studierte er Rechtswissenschaft und schloss sich dem linken „Movimento de Reforma“ an, das 1964 die Studentenwahlen gewann. Er nahm an den studentischen Mobilisierungen teil, im Jahr 1968 wurde er zum Präsident der Metropolitanen Studentenunion UME (União Metropolitana dos Estudantes), der lokalen UNE-Organisation von Rio, gewählt. Auf allen Demonstrationen des Jahres war er einer der wichtigsten Redner. Dieses Engagement brachte ihm Verfolgung und Gefängnis ein: Er wurde im Jahre 1967, im August 1968 und kurz nach dem Kongress von Ibiúna im Oktober 1968 inhaftiert. Nach seiner Freilassung ein Jahr später ging Palmeira ins Exil, zunächst nach Mexiko-Stadt, dann nach Kuba, Chile und schließlich nach Brüssel, wo er Wirtschaftswissenschaften studierte. Nach zehnjährigem Exil kehrte er nach Brasilien zurück und war dort – noch zu Diktaturzeiten – einer der Mitbegründer der linkssozialdemokratischen PT (Partido dos Trabalhadores). 1982 wurde der Wirtschaftsexperte in den Senat gewählt und bekleidet seither verschiedene politische Ämter. Bekannt ist Palmeira, obwohl selber PT-Mitglied, für seine öffentlichkeitswirksame Kritik an parteipolitischer Doppelmoral und Korruption.

Katharina Seeger