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Peru

Anfang der Sechzigerjahre erzielte die militante Bauernbewegung unter Hugo Blanco in der Provinz Cusco einige Erfolge durch Landbesetzungen und -umverteilungen. Peruanische Intellektuelle glaubten daher, die kubanische Revolution von 1959 sei auf Peru übertragbar. Die beiden sozialistisch ausgerichteten Guerilla-Bewegungen MIR (Movimiento Izquierda Revolucionaria) und ELN (Ejército de Liberación Nacional) kämpften gegen das nationale Militär. In der oligarchisch geprägten Landwirtschaft wurde der Ruf nach Modernisierung laut. In den Städten, in denen eine Art ethnische Apartheid herrschte, begannen linke Parteien und Studentenverbände gegen die herrschende Oligarchie zu mobilisieren. Als die USA ihre Wirtschaftshilfe einstellten und dazu ein Bestechungsskandal zugunsten einer amerikanischen Erdölgesellschaft aufgedeckt wurde, putschte das Militär gegen den amtierenden Präsidenten Belaúde Terry am 3. Oktober 1968. Die folgende Militärregierung unter Juan Velasco Alvarado versuchte als eine Art „Dritter Weg“ ein gemischt-wirtschaftliches System zu etablieren. 1975 wurde der „Militärreformer“ Velasco abgesetzt, sein Nachfolger, General Francisco Morales Bermúdez, verfolgte wieder einen konservativen, wirtschaftsliberalen Kurs.

Henriette Friede