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Vorstellung ausgewählter Promotionsprojekte

News vom 09.10.2013

Alternative Dispute Resolution for Vulnerable Financial Consumers: A Case Study on Microfinance Clients in Peru (Yasmin Olteanu)

Bei Finanzdienstleistungen existieren ausgeprägte Informations- und Machtasymmetrien, die sich negativ auf das Marktgleichgewicht auswirken können. Ist der Markt von Ineffizienz oder Distributionsproblemen gekennzeichnet, leiden Verbraucher häufig unter einem Wohlfahrtsverlust. Dieser kann sowohl materieller als auch nicht-materieller (z.B. Stress, Zeitverlust) Natur, und muss dem Verbraucher nicht unbedingt bewusst sein. Wenn der Wohlfahrtsverlust das Resultat eines strukturellen Problems innerhalb des Marktes ist, können unter Berücksichtigung der Kosten für die Intervention, Verbraucherschutzmaßnahmen eingeführt werden.

Besonders markant ist dieser mögliche Wohlfahrtsverlust bei Verbrauchern, die sich durch eine erhöhte Vulnerabilität von anderen Verbrauchergruppen abheben; also im Vergleich einen größeren strukturellen Nachteil im Markt haben. Deren Vulnerabilität kann in verschiedene Dimensionen unterteilt werden. Fokus meines Dissertationsprojekts ist die sogenannte redress vulnerability, die eingeschränkte Fähigkeit, sich gegen Unrecht oder andere Vertragsverletzungen seitens der Anbieterseite zu wehren. Hier können Verbraucher im Rahmen des bestehenden Gerichtssystems, über Regulierungen oder alternative Streitbelegungsmechanismen gestärkt werden. Bei der Gestaltung von entsprechenden Maßnahmen müssen auch die Qualität der bestehenden Institutionen sowie die Effizienz des Gerichtswesens miteinbezogen werden. Eine besonders hohe Vulnerabilität findet sich hier bei den Kunden von Mikrofinanzprodukten.

Die Mikrofinanz als Instrument der finanziellen Inklusion arbeitet mit Bevölkerungsgruppen, die aufgrund ihrer Armut, ihrer Ethnie, ihres Geschlechts oder anderer Gründe vom formellen Finanzsystem diskriminiert wurden. Diese sind vielfach strukturell gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen benachteiligt und verfügen häufig nicht über das nötige Wissen, das Selbstbewusstsein oder die Ressourcen, die nötig sind, um ein Beschwerdeverfahren gegen einen Finanzdienstleister durchzuführen. Gleichzeitig erleiden Mikrofinanzkunden durch das unrechte oder nicht-vertragskonforme Verhalten des Anbieters aufgrund ihrer ohnehin prekären Situation vergleichsweise größere Verluste als andere Bevölkerungsgruppen. Daher ist eine zeitnahe und effiziente Bearbeitung von Streitigkeiten für diese vulnerable Kundengruppe entscheidend. In meinem Dissertationsprojekt gehe ich der Frage nach, wie die alternativen Streitbelegungsmechanismen in Peru aus Sicht des Mikrofinanzkunden zu bewerten sind. Der Mikrofinanzsektor in Peru eignet sich hierfür im Besonderen. Er ist der größte in Lateinamerika, hochentwickelt und mit einem hervorragenden rechtlichen und institutionellen Rahmenwerk und einer differenzierten Regulierung und Aufsicht ausgestattet.

Mein von Prof. Barbara Fritz betreutes Dissertationsprojekt wurde auf Grundlage meiner mehrjährigen Berufserfahrung in der Mikrofinanz entwickelt. Diese Erfahrung kann ich nun auch als wissenschaftliche Koordinatorin von University Meets Microfinance (UMM) einbringen. UMM ist ein Drittmittelprojekt, das von der FU und Planet Finance initiert wurde. Heute wird es zusätzlich von der Europäischen Kommission, der GIZ, der AFD, der European Microfinance Platform und der Frankfurt School of Finance & Management unterstützt (www.universitymeetsmicrofinance.eu).

“El poder de lo pequeño. Redes de producción y asimetrías en la nanotecnología en México”(Marcela Suárez)

A finales del mes de julio de este año tuve el placer de concluir con éxito mi tesis doctoral en la disciplina de Ciencia Política. A lo largo de tres años y medio el Colegio Internacional de Graduados no sólo me permitió realizar mi proyecto de doctorado, sino también representó una plataforma de proyección profesional y académica.

En específico, la estructura binacional del Colegio Internacional de Graduados hizo posible que, aunque estuviera realizando el doctorado en Alemania, pudiera tener un activo y constante contacto con la comunidad científica en México. Los viajes de trabajo de campo, reuniones y discusiones con profesores, supervisoras y colegas fueron tejiendo un entramado de relaciones. Las relaciones construidas durante el proceso de supervisión de mi tesis fueron fundamentales para integrarme al Foro Consultivo Científico y Tecnológico (FCCyT) de México donde actualmente me desempeño como Coordinadora de Asesores. Acostumbrada a la dinámica de trabajo del Colegio Internacional de Graduados, puedo revivir las mismas discusiones de Berlín con colegas de diversas disciplinas y posicionamientos ideológicos y académicos aquí en el Foro.

Ahora entiendo que en el transcurso de mi doctorado las “redes” no sólo fueron mi objeto de estudio, sino que a lo largo de estos tres años y medio he participado activamente en la construcción de ellas. Experimento día a día los flujos de ideas, los movimientos, sus conexiones, los mecanismos de poder, así como las asimetrías que van implícitas. A la vez, desde el FCCyT enuncio mis propias de redes de conocimiento con América Latina e impulso nuevos proyectos relacionados con el diseño de propuestas de agenda en ciencia, tecnología e innovación con perspectiva de género. Recuerdo con gran afecto aquellas tardes en Berlín de reuniones y proyectos donde México se sentía muy cerca. De la misma manera, hoy el Colegio Internacional de Graduados y Berlín se hacen presentes desde una ventana con vista a la calle de Insurgentes en la Ciudad de México.