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LAI-Newsletter Nr. 8 - 13.10.2014

02.10.2014

Veranstaltungen

Veranstaltungsberichte

XVIII. Internationaler Kongress der Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos (AHILA): “Entre Espacios: La historia latinoamericana en el contexto global”
9. – 13.9.2014 im Seminaris CampusHotel, Takustraße 39, 14195 Berlin und an verschiedenen Instituten der Freien Universität Berlin
Organisation: Prof. Dr. Stefan Rinke, Dr. Ingrid Simson

Vom 9.-13. September 2014 fand an der Freien Universität Berlin der vom Internationalen Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen – Entre Espacios“ ausgerichtete Internationale Kongress der Vereinigung der europäischen Lateinamerika-Historiker AHILA statt.„Entre Espacios: La historia latinoamericana en el contexto global“ war das Thema des Kongresses, zu dem mehr als 1.100 Wissenschaftler/innen nach Berlin-Dahlem gekommen sind, um ihre Forschungen zu diskutieren. Neben den mehr als 100 Symposien, zwei Keynote-Vorträgen und Podiumsdiskussionen sowie zahlreichen Filmen wurde die Veranstaltung durch ein umfangreiches Kulturprogramm abgerundet.Die Bandbreite der Themen in den Symposien und Vorträgen reichte von aktuellen Tendenzen der Geschichtsschreibung im globalen Kontext und den Austausch von Wissen zwischen Lateinamerika und Europa bis hin zu den Themen Korruption, Migration und Exil. Hauptredner der Veranstaltung waren der renommierte US-amerikanische Historiker Jeremy Adelman von der Princeton University und die argentinische Historikerin und Humboldt-Forschungspreisträgerin Hilda Sabato von der Universidad de Buenos Aires, deren Vorträge zur Eröffnung und zum Abschluss des Kongresses von mehreren Hundert Teilnehmer/innen besucht wurden. Auch die vom Internationalen Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen – Entre Espacios“ organisierte Podiumsdiskussion erfreute sich großen Interesses.Stefan Rinke, Professor für Geschichte Lateinamerikas am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin und Organisator des Kongresses, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung, die Lateinamerika-Expert/innen aus der ganzen Welt zusammengebracht hat. Die hohe Teilnehmerzahl habe alle Erwartungen übertroffen, so Rinke. Eine derartig große Präsenz an Wissenschaftler/innen aus Lateinamerika, die mehr als zwei Drittel der Teilnehmer/innen darstellten, habe es in Deutschland bis dahin noch nie gegeben.


Workshop „Entretejiendo perspectivas disciplinares para el estudio de las memorias latinoamericanas“
08./09.09.2014, Lateinamerika-Institut
Organisation: Mónika Contreras Saiz, Stefan Rinke

Zum zweiten Workshop des interdisziplinären Netzwerks lateinamerikanischer Gedächtnis- und Erinnerungsforschung trafen sich die Mitglieder des LAI, der Universidad de los Andes, Bogotá, sowie der Universitäten Potsdam, Bonn und München zur Diskussion der aktuellen Forschungsprojekte der Teilnehmenden sowie zur weiteren Planung der Aktivitäten des Netzwerks.Am ersten Tag standen die Forschungsarbeiten der Mitglieder im Vordergrund, die in drei verschiedenen Panels diskutiert wurden. Im Panel „Vehículos (in-)oficiales de las memorias“ wurden sowohl klassische Formen der Geschichtsvermittlung wie Museen und Schulbücher, als auch popkulturelle Phänomene wie telenovelas behandelt. Die Diskussionen drehten sich um die unterschiedlichen Charakteristika der so vermittelten Geschichtsbilder und die Einflussmöglichkeiten auf Konsument_innen in Kolumbien, Chile und Peru. Unter dem Titel „Memorias cotidianas y transgeneracionales“ vereinten sich ethnologische Perspektiven auf die Weitergabe von Erinnerung in familiären und regionalen Kontexten, sowie deren Verbindung und Einfluss auf die Konstruktion von Identitäten. Die vorgestellten Forschungen aus Kolumbien, El Salvador, Peru und Mexiko vereinten besonders Fragen nach der methodologischen Umsetzung solcher Projekte. Im dritten Block konzentrierten sich die Vortragenden unter der Überschrift „Fragmentos y rediseños de la memoria“ auf Phänomene der Interpretation und Aneignung historischer Ereignisse in der Gegenwart. Die Beispiele aus Kolumbien, Brasilien und Chile illustrierten aus kulturwissenschaftlicher Perspektive konzeptuelle Verflechtungen und Kontinuitäten im aktuellen Diskurs über Vergangenheit.Am zweiten Tag wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit die weiteren Aktivitäten des Netzwerkes geplant. Nach einer Abschlussdiskussion über gemeinsame Arbeitsschwerpunkte wurden Strategien der Aufbereitung und Vernetzung über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg beraten. Ein vollständiger Bericht über den Workshop wird in Kürze auf H-Soz-u-Kult veröffentlicht. Ein gemeinsames Wiki befindet sich im Aufbau und eine weitere Tagung ist für 2016 geplant.

Zweite Summer School des Internationalen Graduiertenkollegs “Zwischen Räumen”: »Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung«
2.-5. September 2014, Lateinamerika-Institut | Freie Universität Berlin, Rüdesheimer Straße 54-56, R. 201 und 214. 

Die zweite Summer School des Internationalen Graduiertenkollegs “Zwischen Räumen” diente den DoktorandInnen und PostdoktorandInnen beider Standorte des Kollegs der Präsentation ihrer Projekte. So fanden sich mehr als 50 DoktorandInnen, PostdoktorandInnen und ProfessorInnen aus Mexiko und Deutschland in Berlin zusammen, um die Fortschritte der einzelnen Projekte zu diskutieren. Es war dies das erste Treffen dieser Art in der zweiten Laufzeitperiode des Kollegs nach der offiziellen Verlängerung durch die DFG.
Die Präsentationen wurden in zwei verschiedenen Formaten angeboten. Zum einen fanden sieben Roundtable-Gespräche statt. Zwar wurden auch in diesen die individuellen Arbeiten der vortragenden Kandidaten diskutiert; vorrangig waren die Präsentationen dieses Formats jedoch um ein gemeinsames Thema strukturiert, das auch die Kommentaristen und die darauffolgenden Diskussionen bedienten. Auf diese Weise ergaben sich Diskussionen, die ein breiteres Spektrum erfassten, und man bemühte sich verstärkt darum, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vielfachen Projekte aus verschiedenen Disziplinen aufzuzeigen. Zum anderen bot die Summer School individuelle Präsentationen, die es erlaubten, konkret einzelne Aspekte der Forschungsarbeiten der Mitglieder von „Entre Espacios“ zu diskutieren. Beide Präsentationsformate wurden von ProfessorInnen des IGK kommentiert und von allen Mitgliedern des Kollegs gut besucht. Gleichzeitig beinhaltete die Summer School des IGK drei Keynote-Vorträge von Ludger Pries (Ruhr-Universität Bochum), J. Lorand Matory (Duke University) und Rita Segato (Universidade de Brasília). Alle drei reflektierten über theoretische und methodologische Perspektiven und trugen somit zur Diskussion über den thematischen Schwerpunkt der Forschergruppe von “Entre Espacios” bei. (Nadia Zysman, Postdoktorandin des IGK „Entre Espacios“, Übersetzung)


Forum: “Experiencias Latinoamericanas sobre Transversalidad de Género en la Docencia Universitaria”
10. April 2014, Universidad Nacional de Costa Rica, Ciudad de Heredia, Costa Rica

Angesichts des 40. Jahrestages der Universidad Nacional de Costa Rica präsentierten WissenschaftlerInnen aus Kolumbien, Costa Rica, Mexiko, Nicaragua und Brasilien ihre Erfahrungen mit Prozessen der Transversalisierung der Genderperspektive, der Umsetzung von Programmen und Studien im Bereich Gender-Studies und den verschiedenen Initiativen und Politiken in den jeweiligen Ländern.

Kolloquium: “Indicadores Interseccionales en IES: Debates y Perspectivas”
29. Mai 2014, Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales FLACSO Chile

In dem Kolloquium wurden Themen rund um die Transformationen und Spannungen an Höheren Bildungseinrichtungen in Chile diskutiert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf ein System intersektioneller Indikatoren im Bereich der Inklusion/Exklusion und einen damit verbundenen Austausch zwischen Spezialisten weltweit gelegt. 

Workshop: “Taller de sensibilización sobre inclusión social y equidad desde la perspectiva interseccional”
9. – 11 Juni 2014, Heredia, Costa Rica
Organisation: Instituto de Estudios de la Mujer; División de Educación Básica del Centro de Investigación y Docencia en Educación CIDE der Universidad Nacional von Costa RicaDer Workshop wurde im Rahmen der Zusammenarbeit der Universidad Nacional de Costa Rica und der Universidad Nacional de Colombia im Projekt MISEAL organisiert. Es sollte darauf hingearbeitet werden, Paradigmen durch eine intersektionelle Betrachtungs- und Arbeitsweise zu dekonstruieren, um so eine größere soziale Inklusion, Gleichheit und Gerechtigkeit auf den verschiedenen Ebenen der Hochschulen zu erreichen.

Internationales Seminar: “Calidad de la Educación Superior y Género”
18. – 20. Juni 2014, FLACSO Ecuador, Quito

Das Seminar wurde von der FLACSO Ecuador und dem Consejo de Evaluación, Acreditación y Aseguramiento de la Calidad de la Educación Superior CEAACES, Ecuador organisiert und diente dazu, Vorschläge für Politiken mit dem Schwerpunkt Gender im Bereich der höheren Bildung auszuarbeiten. Dabei wurde sich auf Ungleichheiten in Lateinamerika und v.a. Ecuador konzentriert. Es nahmen 6 Mitglieder des Projektes MISEAL, u.a. PD Dr. Martha Zapata Galindo an dem Seminar teil.

Workshop: “Taller de Lenguaje Inclusivo”
9. Juli 2014, Freie Universität Berlin

Der Workshop wurde von Herrn Dr. Christian Rivera Viedma von der FLACSO Chile im Rahmen des Projektes MISEAL durchgeführt und sollte TeilnehmerInnen hinsichtlich des Gebrauches einer inklusiven bzw. gender-neutralen Sprache unterstützen. 

Workshop: “Taller de Sensibilización en Inclusión Social y Equidad”
18. – 20. August, Universidad Autónoma de México (UNAM)

Das Ziel des Workshops war es, die TeilnehmerInnen aus 12 verschiedenen Ländern, die im Projektes MISEAL mitarbeiten, stärker hinsichtlich sozialer Inklusion und Gerechtigkeit v.a. an Einrichtungen der höheren Bildung zu sensibilisieren.

Arbeitstreffen: “Presentación de Movilidad Transnacional ESIINE”
3. September 2014, Pontificia Universidad Católica del Perú

Bei dem Arbeitstreffen ging es um den Start der Pilotphase des Programmes Estudios de Inclusión, Interseccionalidad y Equidad (ESIINE), das durch 6 laterinamerikanische und europäische Universitäten ihm Rahmen des Projektes MISEAL entwickelt wurde. Zur Eröffnung fanden sich nationale und internationale ExpertInnen ein, um über verschiedene Themen der Inklusion und Gerechtigkeit an Hochschulen zu diskutieren.

Arbeitstreffen: “Lançamento do Programa em Estudos em Inclusão, Interseccionalidade e Equidade no Brasil”
11. September 2014, Instituto de Filosofia e Ciências Humanas (IFCH) der Universidade Estadual de Campinas (Unicamp)

Nach dem Arbeitstreffen in der Pontificia Universidad Católica del Perú, fand nun auch die Vorstellung des Programmes ESIINE in der Unicamp statt. Als eines der großen Resultate der Arbeit des Projektes MISEAL wurde das Mobilitätsprogramm und seine Forschungslinien u.a. durch PD Dr. Martha Zapata Galindo vorgestellt (Koordination MISEAL) und Dr. Maria Conceição da Costa (technische Koordination MISEAL) präsentiert.

Workshop: “Proceso de implementación de indicadores desde una perspectiva de inclusión social y análisis interseccional en la UES”
17. September 2014, Universidad de El Salvador, San Salvador

Im Workshop wurde ein besonderes Augenmerk auf die Wichtigkeit einer intersektionellen Analyse gelegt und in diesem Sinne Vorschläge gesammelt, um die Prozesse der sozialen Inklusion und Gerechtigkeit an Hochschulen optimieren zu können.

Aktuelle Termine

Workshop „Currency Hierarchies, Macroeconomic Policies and Development Strategies”
03.11.2014, 9:00-18:00 Uhr
Boltzmannstr. 1
Organisation: Barbara Fritz (LAI/ FU Berlin, Daniela Prates (Universidade de Campinas), Luiz Fernando de Paula (Universidade Federal do Rio de Janeiro)
Mit Teilnehmern aus Deutschland, Brasilien, Frankreich, Großbritannien und von der UNCTAD.

Internationaler Workshop: Das visuelle Kulturerbe der Anden und Amazoniens
07.11.2014, Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 214
Organisation: Prof. Dr. Ingrid Kummels

10:15 Alexander Brust (Museum der Kulturen Basel):
Gemeinsame Bildwelten? Visuelles Kulturerbe und Erinnerungsstrategien indigener Gemeinschaften in Lateinamerika
10:50 Gisela Cánepa Koch (Pontificia Universidad Católica del Perú):
Eine Neubewertung des visuellen Vermächtnisses des Peru-Forschers Heinrich Brüning: zum sozialen Leben seiner fotografischen Sammlung
11:25-11:40 Kaffeepause
11:40 Michael Kraus (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn):
„Entdecke die Möglichkeiten“ - Vom Potenzial unterschiedlicher Interessen und Herangehensweisen an historische Fotografien
12:15 Ingrid Kummels (Lateinamerika-Institut, FU Berlin):
Zwischen visueller Anthropologie und Familienalbum: Die Rückgabe von Filmen und Fotos an eine Asháninka-Machiguenga-Gemeinde der peruanischen Selva
12:50 Ende des öffentlichen Workshop-Teils

III Congreso Internacional MISEAL: “Nuevos Desafíos para la Inclusión Social y la Equidad en la Educación Superior”
17.-19.11.2014, Universitat Autònoma de Barcelona

Der Internationale Kongress wird folgende Themenschwerpunkte behandeln:
- Wissen, Subjektivität und Intersektionalität: Feminismen, Gender-Studies und Queer-Theorie
- Inklusion von Minderheiten in der Hochschulbildung
- Intersektionelle Strategien zur Untersuchung und Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt
- Analyse von Ungleichheiten als Mechanismen für institutionelle Innovation und Transformation
- Gemeinschaftliche Entwicklung, Teilnahme und Hochschulbildung Berichte über durchgeführte Veranstaltungen

Personalia

Gäste im Wintersemester 2014/15

Altamerikanistik/ Kulturanthropologie

Prof. Dr. James Lorand Matory
Direktor des "Center for African and African American Research", Duke University
Forschungspreisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung, Forschungsaufenthalt 15.1.2014 - 15.12.2014 (Betreuung Kummels)

Prof. Dr. Gisela Cánepa Koch
Departamento de Ciencias Sociales, Sección de Antropología, Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP)
Georg-Forster-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Forschungsprojekt: "Neoliberalism as cultural regime: a performative approach to the understanding of culture, personhood and power in contemporary Perú", Forschungsaufenthalt 1.1.2014 - 31.3.2014 und 1.10.2014 - 31.12.2014 (Betreuung Kummels)

Geschichte

Prof. Dr. Hilda Sabato
Universidad de Buenos Aires/CONICET, Forschungspreisträgerin der Alexander von Humboldt-Stiftung, 25.7.-7.11.14 (AvH) (Betreuung Rinke)

Prof. Dr. Irina Podgorny
Universidad Nacional de La Plata (UNLP), Buenos Aires, Georg Foster-Forschungspreisträgerin der Alexander von Humboldt-Stiftung, Forschungsaufenthalt 01.06.2014-31.01.2015 und 01.02.-31.05.2016 (Betreuung Rinke)

Marcelo Carreiro da Silva, M.A.
Universidade Federal do Rio de Janeiro, Forschungsaufenthalt, (CAPES-DAAD), 01.05.2014-28.02.2015 (Betreuung Rinke)

Pedro Muñoz, M.A.
Fundação Oswaldo Cruz (Fiocruz, Rio de Janeiro), Forschungsaufenthalt, (CAPES-DAAD), 01.03.2014-28.02.2015 (Betreuung Rinke)

Literaturen und Kulturen Lateinamerikas

Durba Banerjee
Doktorandin der University of Delhi, Delhi, Forschungsaufenthalt 05.01.2015-31.03.2015 im Rahmen des Kooperationsabkommens zwischen University of Delhi und FU Berlin (Betreuung Klengel)

Kumar Mangalam
Doktorand der Jawaharlal Nehru University, Delhi, Forschungsaufenthalt 01.12.2014 - 28.02.2015 im Rahmen des Kooperationsabkommens zwischen JNU und FU Berlin (Betreuung Klengel)

Ökonomie

Dr. Isabel Rodríguez Peña
Universidad Autónoma Metropolitana Xochimilco, Mexiko-Stadt, Forschungsaufenthalt 01.07.2014 - 30.06.2015 (Betreuung Fritz)

Politikwissenschaft

Dr. Cintia Gil Gutiérrez
Benemérita Universidad Autónoma de Puebla, México
28.7.-30.11.14 (DAAD), Betreuung Braig

Prof. Dr. José Luis Valdés Ugalde
Universidad Nacional Autónoma de México, Centro de Investigación sobre America del Norte (CISAN), Forschungsaufenthalt (Conacyt) 15.7.13-15.7.15 (Betreuung Braig)

Soziologie

Prof. Dr. Adriana Azevedo Mathis
Universidade Federal do Pará, Parana, Brasilien, Forschungsaufenthalt (CNPq), 01.03.14 - 28.02.2015

Prof. Dr. Guilherme Leite Gonçalves
Fundação Getúlio Vargas Stiftung, Rio de Janeiro, Forschungsaufenthalt, 01.04.2014 - 31.03.2015

Neue Mitarbeiter/innen

Zum 01.10.2014 hat Dr. Kristina Dietz gemeinsam mit Dr. Bettina Engels die Leitung der BMBF-Nachwuchsgruppe „Globaler Wandel – lokale Konflikte? Landkonflikte in Lateinamerika und Subsahara-Afrika im Kontext interdependenter Transformationsprozesse“ am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin begonnen.
Kristina Dietz hat Freiraum- und Landschaftsplanung sowie Soziologie, Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Hannover studiert. Nach der Promotion in Politikwissenschaft an der Universität Kassel (2010) hat sie als Postdoktorandin in einer BMBF-Nachwuchsgruppe der Sozial-Ökologischen Forschung zu Konflikten und Dynamiken der Biokraftstoffproduktion aus transnationaler Perspektive am LAI (2009-2013) geforscht und war als Gastwissenschaftlerin des Kompetenznetzwerkes desiguALdades.net am Iberoamerikanischen Institut (IAI) (2013-2014) tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Politische Ökologie, sozialwissenschaftliche Umweltforschung, Raumtheorie, Klima- und Energiepolitik, Konflikte um Naturnutzung und -verteilung, Demokratie- und Entwicklungstheorie. Sie ist der Mitherausgeberin von The Political Ecology of Agrofuels (2014, Routledge) und hat u.a. in Zeitschriften wie Third World Quarterly, Peripherie, Prokla, Politische Vierteljahresschrift, Blätter für deutsche und internationale Politik, Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft veröffentlicht. 

Prof. Dr. Lucio R. Rennó Junior von der Universidade de Brasília (UnB) übernimmt zum Wintersemester 2014/15 die vom DAAD geförderte Brasilien-Gastdozentur Sérgio Buarque de Holanda am Forschungszentrum Brasilien.
Nach seiner Promotion in Politikwissenschaft an der University of Pittsburgh (2004) war er Rockefeller Fellow am Latin America and Caribbean Studies Center der Stony Brook University, New York (2004-2005) und Gastprofessor an der University of Arizona (2005-2006). Von 2010-2012 war er Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung am GIGA German Institute for Global and Area Studies in Hamburg (2010-2012). Seine Forschungsschwerpunkte sind die vergleichende Politik- und Institutionenforschung sowie die Analyse politischer Ungleichheiten in Lateinamerika. Seine Publikationen zu politischen Institutionen, Wahlverhalten und öffentlicher Meinung sind erschienen in Comparative Political Studies, American Journal of Political Science, Legislative Studies Quarterly, Latin American Politics and Society, Journal of Politics, Journal of Latin American Studies, Journal of Legislative Studies, Electoral Studies, Revista Brasileira de Ciências Sociais, Novos Estudos Cebrap, Dados – Revista de Ciencias Sociais und Opinião Pública. Er ist Mitherausgeber von “Reforma Politica: Lições da História Recente”, Editora da FGV, Rio de Janeiro, 2006, “Reforma Política em Questão”, Editora da UnB, Brasília, 2008 und “Legislativo Brasileiro em Perspectiva Comparada”, Editora da UFMG, Belo Horizonte, 2009 sowie Mitautor von “Legitimidade e Qualidade da Democracia: Uma Visão da Cidadania, Editora Intermeios”, São Paulo, 2011.

Neues aus Lehre und Forschung

Exkursion

Unter dem Titel "Ressourcen in Kolumbien: Inklusive und exklusive Zugänge zu Bildung und Territorium" findet im März 2015 eine studentische Exkursion unter der Leitung von Martha Zapata Galindo, Kristina Dietz und Nina Lawrenz statt. Diese wird im Wintersemester in einem lehrforschungsorientierten Projektsemniar vorbereitet, so dass die Studierenden in Kolumbien bereits eigene kleine Forschungsprojekte durchführen können, die auch an die LAI-Forschungsprojekte MISEAL und GLOCON anknüpfen.

Masterstudiengang

Neuer Jahrgang des Masterstudiengangs "Interidzsiplinäre Lateinamerikastudien"

Neuer Jahrgang des Masterstudiengangs "Interidzsiplinäre Lateinamerikastudien"

Zum Wintersemester 2014/15 haben sich über 160 Studierende aus dem In- und Ausland für den Masterstudiengang "Interdisziplinäre Lateinamerikastudien" beworben, von denen etwa 85 am 13. Oktober ihr Studium aufnehmen werden. Die offizielle Begrüßung der Erstsemester und Vorstellung der Profile findet am Dienstag, den 14. Oktober ab 9 Uhr um Raum 201 statt.

 

Neues Forschungsprojekt "GLOCON"

BMBF-Nachwuchsgruppe "Globaler Wandel – lokale Konflikte? Landkonflikte in Lateinamerika und Subsahara-Afrika im Kontext interdependenter Transformationsprozesse" nimmt Arbeit auf!

Im Rahmen der Fördermaßnahme des BMBF "Nachwuchsgruppen Globaler Wandel 4+1" wurde die von Bettina Engels und Kristina Dietz gemeinsam beantragte Nachwuchsgruppe "Globaler Wandel – lokale Konflikte? Landkonflikte in Lateinamerika und Subsahara-Afrika im Kontext interdependenter Transformationsprozesse" im Juli 2014 bewilligt und hat im Oktober 2014 die Arbeit aufgenommen. Die Laufzeit beträgt vier Jahre. Die Nachwuchsgruppe untersucht die soziale und politische Vermittlung von globalem Wandel und lokalen Konflikten um Land. Sie nimmt soziale Strukturen, Akteure, staatliche Politiken und Institutionen in den Blick. Ziele der Forschung sind die Formulierung empirisch begründeter Aussagen über den Nexus von globalem Wandel und lokalen Konflikten um Land und die Theorieentwicklung zu global-lokalen Wirkungszusammenhängen. Dazu werden Konflikte um Land in unterschiedlichen Ländern Subsahara-Afrikas und Lateinamerikas analysiert und verglichen.
Projektleitung: Dr. Kristina Dietz und Dr. Bettina Engels
Kontakt: kristina.dietz@fu-berlin.de; bettina.engels@fu-berlin.de

MISEAL

Das Projekt MISEAL befindet sich in seiner letzten Phase und bestehende Projekte werden weiterhin ausgebaut, es kamen in den letzten Monaten aber auch bedeutende Neuerungen hinzu. Mit ESIINE (Estudios en Inclusión, Interseccionalidad y Equidad) gibt es nun ein transnationales DoktorandInnen-Programm, das die internationale Mobilität in Forschung und Lehre zwischen Europa und Lateinamerika fördert. Außerdem wachsen die Datenbanken „KBase MISEAL“ und das soziale Netzwerk „Red MISEAL“ stetig weiter und bieten eine Plattform für transnationalen Wissensaustausch. Die Beobachtungsstelle „OIE“ dient der Umsetzung und Verbreitung der durch das Projekt MISEAL erforschten Problematiken und Lösungsansätze.

1) ESIINE: Estudios en Inclusión, Interseccionalidad y Equidad
Im September 2014 wurde den Studierenden der Fakultäten für Sozialwissenschaften der Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP) und der Universidade Estadual de Campinas (Unicamp) in Brasilien das Postgraduiertenprogramm ESIINE vorgestellt. ESIINE steht für eine transnationale Ausbildung und gibt DoktorandInnen, aber auch ProfessorInnen und ForscherInnen durch Abkommen zwischen europäischen und lateinamerikanischen Universitäten die Möglichkeit einer größeren und vereinfachten Mobilität während ihres Studiums und ihrer Forschungsarbeit. Neben diesen beiden Institutionen und der FU Berlin, können auch Studierende der Universidad de Buenos Aires (UBA), Uniwersytet Lodzki (LODZKI), Universidad Nacional de Colombia (UNAL) und Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales, Sede Guatemala (FLACSO Guatemala) am Programm teilnehmen:
http://www.lai.fu-berlin.de/disziplinen/gender_studies/ESIINE/

2) KBase MISEAL       
Die Datenbank für Projekte zur Förderung der sozialen Inklusion an höheren Bildungseinrichtungen in Lateinamerika und Europa wächst ständig, seitdem sie im April 2014 online gestellt wurde. Derzeit umfasst sie schon 223 Projekte aus verschiedenen Ländern der Welt:
http://www.kbasemiseal.org/

3) Red MISEAL           
Inzwischen sind mehr als 300 WissenschaftlerInnen, die sich in ihrer Arbeit mit sozialer Inklusion und Gleichstellung befassen, im Red MISEAL registriert und profitieren vom Austausch, den ihnen die Plattform bietet: https://redmiseal.net/

4) OIE: Observatorio Transnacional de Inclusión Social e Equidad en la Educación Superior
Die Plattform des OIE bietet Auskunft über den Zugang, den Verbleib und die Mobilität traditionell ausgegrenzter Gruppen in höheren Bildungseinrichtungen. In der Ressourcen-Datenbank stehen Hilfsmittel wie Leitfäden für Workshops, Literaturtipps, audiovisuelles Material und vieles Anderes zur Verfügung: http://www.oie-miseal.ifch.unicamp.br/

Vorstellung von Promotionsprojekten

„´Von Wüsten und Flüssen´. Eine ökokritische und ökofeministische Lektüre des Werkes der argentinischen Autorin Angélica Gorodischer“ (Jeanette Kördel)

Im Zentrum meines Promotionsprojektes steht die ökokritische und ökofeministische Analyse des literarischen Gesamtwerks der argentinischen Autorin Angélica Gorodischer (geb. 1928). Im Rahmen eines 3-monatigen Forschungsaufenthaltes in der argentinischen Stadt Rosario im Jahr 2012 konnte ich an unterschiedlichen Literaturworkshops der Autorin teilnehmen und verschiedene Interviews durchführen. Das Werk von Angélica Gorodischer enthält in der ersten Phase (ca. 1965-1985) vorrangig Science Fiction Romane. Das innovative Potenzial meines Projektes besteht vor allem in der Analyse dieses traditionell von männlichen Autoren dominierten literarischen Genres – welches nun von einer Autorin aus Lateinamerika heraus formuliert wird. Hier gehe ich der Frage nach, inwieweit die lateinamerikanische ciencia ficción eigene Modi herausgebildet hat und wie in Gorodischers futuristischen Welten ökologische Szenarien inszeniert werden.

Die Ökokritik entstand aus dem sogenannten Ecocriticism, einem heterogenen Forschungsfeld, dass seit den 1990er Jahren fest in den US-amerikanischen Literatur- und Kulturwissenschaften etabliert ist. Natur- und Umweltrepräsentationen werden in literarischen Texten untersucht und auch anhand der Analyseachse Natur-Kultur-Text bearbeitet. Die Literatur- und Kulturwissenschaften können in der Darstellung, Repräsentation und Konfrontation der globalen ökologischen Krise wichtige und neue Impulse liefern. Besonders im deutschsprachigen Raum klaffen aber noch große Forschungslücken in der ökokritischen und ökofeministischen Analyse insbesondere lateinamerikanischer Literaturen.

Der Ökofeminismus wird hier als eine Art „Ast“ des Forschungsfeldes der Ökokritik verstanden und untersucht Natur- immer in Verschränkung mit Geschlechterverhältnissen. In meinem Promotionsprojekt beziehe ich zudem Utopie- und Körpertheorien sowie postkoloniale Analyseansätze mit ein. Die Natur- und Umweltdebatten in den Texten Gorodischers werden auch anhand der Differenzlinie von race, class und gender bearbeitet. Zentrale Fragestellung ist dabei welche Tendenzen, Transformationen und Brüche sich in den Naturrepräsentationen in Gorodischers Gesamtwerk aufzeigen lassen. Der Fokus meiner Untersuchung liegt weniger darauf, aufzuzeigen wie Natur und weibliche Figuren ausgebeutet werden, als vorrangig darauf, die in Gorodischers literarischen Texten formulierten Widerstandsformen sowie Dekonstruktionen und Parodien konventioneller Natur- Geschlechterverhältnisse herauszuarbeiten. Ziel meines Promotionsprojektes ist also, ausgehend vom Werk der argentinischen Autorin Angélica Gorodischer, lateinamerikanische Science Fiction, die ganz eigene Modi herausgebildet hat, zu präsentieren, und darüber hinaus das heterogene Forschungsfeld der Ökokritik und des Ökofeminismus um eine lateinamerikanische Perspektive erweitern.

Mein Promotionsprojekt wird durch Prof. Dr. Susanne Klengel betreut. Seit Juli 2012 werde ich durch ein Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin gefördert. Außerdem bin ich u. a. Mitglied des DFG-Netzwerkes „Ethik und Ästhetik in literarischen Repräsentationen ökologischer Transformationen“.


„Widerstand gegen Agrargentechnik in Argentinien und Brasilien“ (Renata Motta)

Die Einführung von Agrargentechnik ist Teil eines globalen Strukturwandels in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, der unter anderem einen beschleunigten Prozess der Kommerzialisierung von Saatgut und Land, die verstärkte Integration von Rohstoffketten, eine Intensivierung der Lebensmittelverarbeitung und der Unternehmenskontrolle in allen Knoten der Nahrungskette, nämlich vom Erzeuger zum Verbraucher, beinhaltet. Die zunehmende Integration des Agrar-Lebensmittelsystems mit den oben beschriebenen Eigenschaften bringt eine asymmetrische Verteilung von Einkommen, Rechten und Risiken mit sich; es schafft neue Ungleichheiten. Die arme Landbevölkerung in Exportländern trägt die größten Lasten durch die negativen Folgen einer expansiven, profitablen und chemisch intensiven Produktion von Rohstoffen: Sie leiden unter der Verletzung ihr Landrechte, kulturellen Traditionen sowie ihr Recht auf eine gesunde Umwelt und ein gesundes Leben.

Brasilien und Argentinien sind die zweit- und drittgrößten Produzenten von Agrargentechnik weltweit. Das darauf basierende Modell scheint Konsens oder gar hegemonial zu sein. Meine Forschung zielt auf die Identifizierung von gegen-hegemonialen Versuchen diesen Agrarwandeln mitzugestalten, die aus sozialen Bewegungen und ihren Verbündeten stammen, wie auch die Reaktionen von politischen Akteuren, Experten und Wirtschaftsakteuren zur Unterdrückung von Dissens und Demobilisierung von Widerstand. Im Rahmen meiner empirischen Forschung habe ich 28 Tiefeninterviews mit den wichtigsten Aktivisten und Organisationen sozialer Bewegungen durchgeführt. Die Dissertation stützt sich auf Theorien der sozialen Bewegungen, die erklären, warum soziale Bewegungen entstehen, wie sie mit den Gegnern und Behörden interagieren und welches ihre Aktionsformen und deren Auswirkungen sind.

Der Vergleich der sozialen Auseinandersetzungen über Agrargentechnik in Argentinien und Brasilien in den letzten beiden Jahrzehnten zeigt, dass der Staat bei der Vermittlung zwischen Anforderungen der Marktregulierung für die Anwendung von Biotechnologie und den dagegen im Namen des Rechtsschutzes erhobenen Ansprüchen in beiden Ländern die Marktinteressen privilegiert und damit die Kluft zwischen Agrarindustrie und Bauernwirtschaft verschärft hat. Die Konsolidierung der Agrarindustrie war nicht eine automatische Folge der verkündeten Effizienz in der Ernährung der Weltbevölkerung, sondern vielmehr Ergebnis von politischen Entscheidungen sowie von Gewaltausübung und Kriminalisierung der Aktivisten und der Landbevölkerung.

Das von Sérgio Costa betreute Promotionsprojekt konnte ich zunächst durch ein Stipendium der Konrad Adenauer Stiftung, anschließend durch ein Stipendium des Forschungsnetzwerks desiguALdades.net durchführen. Zurzeit bereite ich die Einreichung der Dissertation im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Soziologie am LAI vor.

PROBRAL

Vom 16.-18.September 2014 fand in Brasília ein Gipfeltreffen der integrierten Hochschulzusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien - PROBRAL - statt, zu dem der DAAD und der brasilianische Verband für Hochschulpersonal CAPES auch Vertreter/innen des LAI einluden. Das 20-jährige Bestehen von PROBRAL wurde zum Anlass genommen, sowohl eine Evaluierung des Programms vorzunehmen, als auch Einblicke in konkrete Forschungsprojekte zu geben, die sich über naturwissenschaftliche, technische wie sozial- und kulturwissenschaftliche Disziplinen erstrecken. Maria Lidola stellte in diesem Zusammenhang in Vertretung für den Projektleiter Stefan Rinke das aktuelle Kooperationsprojekt mit der Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRGS) zum Thema „Wissenszirkulationen zwischen Brasilien und Europa: Akteure und Ideen der Globalisierung seit dem 19. Jahrhundert bis heute“ vor, an dem Professor/innen und Doktorand/innen beider Universitäten teilhatten. Das Projekt integrierte die Teilbereiche ‚Staat und Wissenspolitik‘, ‚Wissenschaftliches Wissen im atlantischen Kontext‘, ‚Intellektuelle, Ideentransfers und Rezeptiongeschichte‘ sowie ‚Migration, Wissen und Subjektivität‘. 

Renata Motta, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Soziologie am LAI, hat von Juli bis August einen Forschungsaufenthalt in Brasilien im Rahmen des vom DAAD geförderten PROBRAL-Austauschprogramms "Wissenszirkulationen zwischen Brasilien und Europa" verbracht. An der Partneruniversität Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS) in Porto Alegre hat sie insbesondere am Institut für Soziologie Gespräche geführt. Daneben hat sie an der Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) an einem Arbeitstreffen der Forschungsgruppe TEMAS (Tecnologia, Meio Ambiente e Sociedade) teilgenommen, die über Biodiversität, Entwicklungsprojekte und Umweltkonflikte im Bereich Umweltsoziologie forschen. In diesem Rahmen konnte sie auch die Ergebnisse ihrer Dissertation zur sozialen Mobilisierung gegen Agrarbiotechnologie diskutieren.

Zurzeit führt Karina Kriegsmann, Studentin des Masterstudiengangs "Interdisziplinäre Lateinamerikastudien und studentische Hilfskraft am Arbeitsbereich Geschichte, ebenfalls einen Forschungsaufenthalt im Rahmen des PROBRAL-Projekts an der PUCRS zur Vorbereitung ihrer Masterarbeit durch.

Abgeschlossene Promotionen im Sommersemester 2014

Altamerikanistik/ Kulturanthropologie

Mona Nikolic (Disputation am 23.04.2014)
Die costa-ricanische Küche und der Einfluss der kulturellen Globalisierung
Betreuerinnen: Prof. Dr. Ingrid Kummels/ Prof. Dr. Manuela Boatcă

Maria Lidola (Disputation am 03.06.2014)
„Intime Arbeit und Unternehmerschaft brasilianischer Frauen: Aushandlungsräume, Zuweisungspraktiken und Positionierungen in Berliner Waxing Studios“
Betreuerinnen: Prof. Dr. Ingrid Kummels/ Prof. Dr. Manuela Boatcă

Geschichte

Frederik Schulze (Disputation am 06.05.2014)
„Auswanderung und gescheiterte Kolonialdiskurse. ‚Deutschtum‘ in Südbrasilien (1824-1941)“
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Rinke/ PD Dr. Nikolaus Böttcher

Inga Luther (Disputation am 19.05.2014)
„Inszenierung und Aufführung der Nation. Rituale der Unabhängigkeitsfeiern in Guatemala, 1921-1944“
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Rinke/ Prof. Dr. Karoline Noack (Universität Bonn)

Johanna Höhl (Disputation am 01.07.2014):
„Wir sind keine Chilenen, wir sind Mapuche“ – die Mapuche im Spannungsfeld zwischen chilenischem Staat, Wirtschaftsunternehmen und chilenischer Gesellschaft (1973-1997)
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Rinke/ PD Dr. Nikolaus Böttcher

Franka Bindernagel (Disputation am 10.07.2014)
„Migration und Erinnerung: Öffentliche Erinnerungskultur deutschsprachiger Migrant/innen in Buenos Aires, 1910-1932“
Betreuer: Prof. Dr. Stefan Rinke/ PD Dr. Nikolaus Böttcher

Thilo Firminus Papacek (Disputation am 01.09.2014)
„Der Wettlauf um den Chaco. Die Produktion von Raum und Territorium im Kontext des Chacokriegs (Bolivien versus Paraguay, 1932-1935) aus transnationaler Perspektive, 1921-1938“Betreuer: Prof. Dr. Stefan Rinke/ Prof. Dr. Bernd Hausberger

Literaturen und Kulturen Lateinamerikas

Sílvia Aparecida Nauroski de Irrgang (Disputation am 03.07.2014)
“Poética da Memória e da História: Representações da violência e do trauma no Romanceiro da Inconfidência de Cecília Meireles e nos ‘Poemas do Holocausto’ de Rose Ausländer
Betreuerinnen: Prof. Dr. Ligia Chiappini Moraes Leite/ Prof. Dr. Susanne Zepp

Lorena López Torres (Disputation am 30.09.2014)
„Los pergaminos de la memoria. El genocidio de la Patagonia austral (1880.1920) en la obra de los poetas magallánicos Juan Pablo Riveros, Pavel Oyarzún y Christian Formoso.“
Betreuerinnen: Prof. Dr. Susanne Klengel / Prof. Dr. Teresa Carbò

Politikwissenschaft

Phillip von Brandenstein (Disputation am 30.06.2014)
"Volkswirtschaftliche Krisen und außenpolitischer Wandel in Argentinien“
Betreuer: Prof. Dr. Günther Maihold/ Prof. Dr. Marianne Braig

Marius Haberland (Disputation am 02.07.2014)
„Räume in Bewegung – Die mesoamerikanische Anti-Bergbau-Bewegung aus der Perspektive translokaler Protestdynamiken“
Betreuer/innen: Prof. Dr. Marianne Braig/ Prof. Dr. Sérgio Costa

Frank Müller (Disputation am 07.07.2014)
„The Global City and its Other. Decentering Urban Informality in and from Mexico”
Betreuerinnen: Prof. Dr. Marianne Braig/ PD Dr. Martha Zapata Galindo

Soziologie

Alexander Araya López (Disputation am 10.07.2014)
“Public Spaces, Stigmatization and Media Discourses of Graffiti Practices in Latin American Press: Dynamics of Symbolic Exclusion and Inclusion of Urban Youth“
Betreuer/innen: Prof. Dr. Sérgio Costa/ Prof. Dr. Fraya Frehse (Universidade de São Paulo)

Kaciano Barbosa Gadelha (Disputation am 10.07.2014)
“Virtualizaҫão do corpo e sexualidades online: Encontros gay, gênero e performatividade”
Betreuer/innen: Prof. Dr. Sérgio Costa/ PD Dr. Martha Zapata Galindo

Dies & das

Das Neujahrsfest der Comcáac (Bericht von Lasse Hölck)

In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 2014 feierten die Comcáac im mexikanischen Bundesstaat Sonora ihr traditionelles Neujahrsfest. Die Comcáac sind eine indigene Gruppe in der Wüste von Sonora, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Jäger und Sammler gelebt haben. Seit den erheblichen Gebiets- und Bevölkerungsverlusten um die Wende zum 20. Jahrhundert ist ihnen ein Leben als „Wildbeuter“ heute nicht mehr möglich. Dennoch behaupten sich die Comcáac als eigenständige Sprachgruppe in den Küstendörfern Punta Chueca und Desemboque und zelebrieren jährlich die Reife der Kaktusfrüchte in der Wüste von Sonora, die mit dem Beginn der Regenzeit in den Sommermonaten einsetzt.

Seit 2011 laden die Comcáac ihre mexikanischen Nachbarn zu diesem Ereignis ausdrücklich ein und auch ich bin bei meinem letzten Aufenthalt zu einem Besuch der Feierlichkeiten aufgefordert worden. In diesem Jahr konnte ich die Gelegenheit ebenfalls dazu nutzen, meine jüngsten Quellenauswertungen zur Geschichte dieser bemerkenswerten Menschen mit den historischen Erzählungen der Dorfältesten abzugleichen und mich auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Nachdem der Gemeinderat der Provinzhauptstadt Hermosillo im Dezember 2012 angekündigt hatte, fortan eine Veranstaltungswoche zu finanzieren, um die Kultur der auch als „Seris“ bekannten Comcáac der mexikanischen Bevölkerung zugänglich zu machen, konnten im letzten Jahr die Gäste des Neujahrsfestes in Punta Chueca zusätzlich verköstigt werden. Dieses Jahr wurden die öffentlichen Mittel jedoch kurz vor dem Neujahrsfest mit Verweis auf andere Kulturförderungen wieder gestrichen. Den etwa 100 mexikanischen Gästen in Punta Chueca wurde dennoch einiges geboten. Nicht nur gab es einen Auftritt der Gruppe Hamac Caziim zu bewundern, die traditionelle Gesänge der Comcáac in modernen Heavy Metal- Rhythmen vorträgt. Auch durften die Besucher den Pithaya- Wein kosten, der schon vor Jahrhunderten den Jesuitenmissionaren als ausgesprochen schmackhaft aufgefallen war.

Es bleibt zu hoffen, dass solche Veranstaltungen das Misstrauen zwischen Mexikanern und Comcáac abzubauen helfen und zur Überwindung der konfliktreichen Vergangenheit beitragen können. Während sich die lokale Regierung aus dem Verständigungsprozess wieder zurückzieht, erfreut sich das indigene Neujahrsfest bei der Bevölkerung hingegen zunehmender Beliebtheit.

Kurzfilm

"Galaktische Performance" am Lateinamerika-Institut. Eine filmische Dokumentation

"Galaktische Performance" am Lateinamerika-Institut. Eine filmische Dokumentation

Im Juli 2013 fand in der Bauhaus-Architektur des LAI-Treppenhauses eine poetische Performance zu den "galáxias" statt, dem Hauptwerk des brasilianischen Dichters Haroldo de Campos. Ausführende waren Studierende und Dozentinnen und Dozenten aus verschiedenen Ländern. Die Inszenierung war Auftakt einer Internationalen Tagung zur Konkreten Poesie in Brasilien, in deren Rahmenprogramm außerdem eine vielsprachige Hommage an die Berliner Dadaistin Hannah Höch zur Aufführung gebracht wurde. Der Kurzfilm dokumentiert diese der Poesie gewidmeten Veranstaltungen des Bereichs Literaturen und Kulturen am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin.
Konzept: Susanne Klengel und Jasmin Wrobel
Kamera und Produktion: Cristian Pirjol
Zum Film

Amt & Würden

Stefan Rinke, Professor für Geschichte am LAI, wurde am 11. September 2014 auf der Generalversammlung des XVII Congreso Internacional de AHILA “Entre Espacios: La historia latinoamericana en el contexto global” zum neuen Präsidenten der Asociación de Historiadores Latinoamericanistas Europeos (AHILA) bis 2017 gewählt.

Martina Sproll, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Soziologie ist seit Juni 2014 Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung.

Neues Gebäude

Die Freie Universität hat dem LAI wegen des großen Personalzuwachses der letzten Jahre zusätzlich zu den bisherigen Gebäuden am Breitenbachplatz und in der Boltzmannstraße 1 ein weiteres Gebäude in der Boltzmannstraße 4 zur Verfügung gestellt. Seit dem Sommersemester sind dort die Büros des Internationalen Graduiertenkollegs „Entre Espacios“, der Teilprojekte des SFB 700, der DFG-Forschergruppe „Akteure der kulturellen Globalisierung, 1860-1930“ sowie von Carbiocial untergebracht.

Publikationen

Neue Buchpublikationen

 

Carlos Alba/ Marianne Braig/ Stefan Rinke (eds.): Latin America and Asia - Relations in the Context of Globalization from Colonial Times to the Present. América Latina y Asia - Relaciones en el contexto de la globalización de la época colonial hasta el presente (Historamericana 24), Stuttgart, 2014.

Diego Armus/ Stefan Rinke (eds.): Del football al fútbol/futebol. Historias argentinas, brasileñas y uruguayas en el siglo XX, (Estudios AHILA de Historia Latinoamericana, 11) 2014.

 

Nicola Foote/ Michael Goebel (eds.): Immigration and National Identities in Latin America, University Press of Florida 2014.

 

Bernd Hirschl/ Kristina Dietz/Thomas Vogelpohl/ Elisa Dunkelberg/ Maria Backhouse/ Raoul Herrmann/ Michael Brüntrup (Hrsg.): Biokraftstoffe zwischen Sackgasse und Energiewende, München, 2014.

   

Carvajal Orlich, Zaira; Chinchilla Serrano, Hellen; Penabad Camacho, Maria; Ulate Rodríguez, Carmen (Hg.) (2014): Guía para acompañar procesos de sensibilización sobre inclusión social y equidad desde la perspectiva interseccional, 2ª edición, Berlin: Coordinación MISEAL.

Zur Publikation

Veranstaltungsübersicht

Gastvorträge

Dr. Katja Hujo (UNRISD):
Rohstoffrenten und soziale Entwicklung im Kontext von Globalisierung

27.10.2014, 18:00 - 20:00, Lateinamerika-Institut , Rüdesheimer Str. 54-56, Raum 201

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Irina Podgorny (Universidad de la Plata, Buenos Aires, Argentinien; Georg Foster-Preisträgerin der Alexander von Humboldt-Stiftung):
"El saber charlatán"
25.11.2014, 18 Uhr, Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Str. 54-56, Raum 201

Gastvorträge im Rahmen des Forschungscolloquiums zur Geschichte Lateinamerikas
Dienstags, 16 Uhr, Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Str. 54-56, Raum K03

14.10.2014: Irina Podgorny (Universidad Nacional de La Plata): Una historia de la burocracia del saber

28.10.2014: Ramona Braun (University of Cambridge): Der internationale Austausch Argentiniens, Brasiliens und Uruguays mit Frankreich und Deutschland in der medizinischen Forschung der 1940er-60er

11.11.2014: Marialba Pastor (Universidad Nacional Autónoma de México): La "inculturación de la fe" en las Crónicas de Indias

18.11.2014: Alejandro Fernández Calderón: Discursos en pugnas: prensa y debate racial en Cuba (1902-1930)"

16.12.2014: Cristiana Facchinetti (Casa de Oswaldo Cruz, Rio de Janeiro): Ciencia alemana y prácticas psiquiátricas en Brasil: el caso del Hospicio Nacional de Alienados (1919-1942)

13.01.2015: Jürgen Buchenau (University City Blvd): In Search of Exclusivity: Church, State, and Social Reform in Revolutionary Mexico, 1917-1927

 Zum Programm

Absolvent/innen- und Weihnachtsfeier des LAI
16.12.2014, 18:00 Uhr
ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201

Interdisziplinäres Colloquium des IGK

14.11., 5.12., 30.1., 13.2., jeweils 10-17 Uhr, Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Str. 54-56, Raum 243