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Forschung

News vom 07.04.2015


Neues Forschungsprojekt:
"Knochenlesen" als Grenzüberschreitung. Forensische Anthropologie als Gewaltverarbeitung, Erinnerungsarbeit und transnationaler Wissenstransfer (Argentinien, Mexiko, Spanien)

Pilotstudie für die Deutsche Stiftung Friedensforschung (http://www.bundesstiftung-friedensforschung.de/); Pilotphase ab Februar 2015
Projektleitung: Marianne Braig, Anne Huffschmid

Die "Verschwundenen", jene gewaltsam Verschleppten und Ermordeten der lateinamerikanischen Diktaturen, die als Desaparecidos bekannt wurden, sind nicht nur ein Thema der Vergangenheit. Die gegenwärtige Gewalteskalation in Mexiko hat neben vielen Zehntausenden von Toten auch eine große Anzahl – offizielle Schätzungen gehen von mehr als 22.000 aus – neuer "Verschwundener" hervorgebracht. Zuständig für die Identifizierung namenloser Gebeine ist die forensische Anthropologie. Diese Wissenschaft wurde in Argentinien vor dreißig Jahren, nach Ende der letzten Militärdiktatur, von einer Gruppe Studierender unter Anleitung eines US-Forensikers gewissermaßen neu erfunden. Das Equipo Argentino de Antropologia Forense (EAAF) ist heute in nahezu 50 Ländern im Einsatz, auch in Mexiko.

Auch wenn Exhumierungen in Berichten über Transitional Justice-Prozesse stets Erwähnung finden, wurde ihr spezifischer Beitrag zur Aufarbeitung von Gewalterfahrungen bislang nicht systematisch erforscht. An dieser Forschungslücke setzt die geplante Pilotstudie an. Am Beispiel des EAAF und zwei ausgewählter internationaler Einsatzgebiete wird untersucht, inwiefern eine integrale Forensik zur Gewaltverarbeitung und Erinnerungskulturen von Gesellschaften beitragen kann.

Weiter: http://www.lai.fu-berlin.de/disziplinen/politikwissenschaft/forschung/_Knochenlesen_-als-Grenzueberschreitung/index.html


MISEAL

Die letzte Phase des EU-Verbundprojekts MISEAL ist im Dezember 2014 ausgelaufen. Vom 17.-19. November 2014 fand der 3. Internationale MISEAL-Kongress „Nuevos Desafíos para la Inclusión Social y Equidad en la Educación Superior“ an der Universidad Autónoma de Barcelona statt. Der Kongress befasste sich in einer Reihe von Vorträgen und Diskussionen explizit mit der Frage, wie Hochschuleinrichtungen über Forschung und Innovation zu einer Transformation von Wissen, Identitäten, Institutionen und Politik beitragen können, die es erlaubt, ein inklusives Hochschulsystem zu schaffen: http://observatori-diagnostics.uab.es/CongresoMISEAL/Index.html

Darüber hinaus wurde vom 04.-06. Dezember 2014 ein abschließendes Symposium unter dem Titel „Intersektionalität, Inklusion und Gleichstellung“ an der Freien Universität Berlin durchgeführt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen renommierter Forscher/innen mit Bezug auf den Veranstaltungsschwerpunkt stellte Dr. Martha Zapata Galindo am Donnerstag, den 04.12.2015, auch das neue von MISEAL entwickelte transnationale Kooperation für die Mobilität für Doktorand/inn/en ESIINE offiziell vor: http://www.miseal.net/index.php/proximos-eventos/178-simposio-interseccionalidad-inclusion-social-y-equidad-miseal

Die Abschlussberichte für die Europäische Kommission wurden im März 2015 fertiggestellt und nach Brüssel gesendet. Damit ist das MISEAL- Projekt zu seinem Ende gebracht worden.

Die Online-Produkte von MISEAL werden als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Projekts auch zukünftig weiterhin zur Verfügung stehen. Dies betrifft sowohl Red MISEAL (http://redmiseal.net/), KBase MISEAL (http://www.kbasemiseal.org/) und das OIE (http://oie-miseal.org/es) als auch die projekteigene Homepage (http://miseal.net/).

Mit dem Ende des Projekts beginnen außerdem die Vorbereitungen der ersten Ausschreibungsrunde für ESIINE (http://www.lai.fu-berlin.de/disziplinen/gender_studies/ESIINE/ESIINE/index.html).

Die Erfahrungen in der Organisation und Durchführung von MISEAL wird die Freie Universität Berlin zukünftig auch im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes einbringen können. Ab 01.09.2014 bis zum 31.08.2017 nimmt die FU Berlin als zentrale Partnerinstitution für kritische Expertise am Projekt G-Net teil: -Net: Equality training network: EU contributions to gender mainstreaming and citizenship. G-NET ist ein Netzwerk von europäischen und Lateinamerikanischen Hochschulen, die sich mit der inhaltlichen Entwicklung und Durchführung von Kursen über Europäischen Integration und Gender befasst. Das Projekt wird von der Universitat Rovira i Virgili aus Tarragona, Spanien koordiniert. Die Europäischen Partner sind die Freie Universität Berlin und die Universidad Autónoma de Madrid. Aus Lateinamerika nehmen Tecnológico de Costa Rica, Universidad de Valle de Guatemala, Universidad Nacional de Rosario – Argentina und Universidad Católica de Temuco – Chile teil.

Mehr Informationen: http://www.gendertraining.eu/