Franka Bindernagel
Dissertationsprojekt:
Migration und Erinnerung, Öffentliche Erinnerungskultur deutschsprachiger Migrant/innen in Buenos Aires, 1910-1932
Wissenschaftlicher Werdegang
Forschung
Publikationen
Wissenschaftlicher Werdegang
08/2010 – 09/2011 |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lateinamerika-Institut der FU Berlin, Bereich Geschichte Lateinamerikas |
03/2007 – 05/2012 und seit 10/2012 |
Promotionsvorhaben: Migration und Erinnerung, Öffentliche Erinnerungskultur deutschsprachiger Migrant/innen in Buenos Aires, 1910–1932 |
04/2006 – 03/2007 |
Studium der Geschichte Lateinamerikas am Lateinamerika-Institut der FU Berlin |
10/2005 – 04/2006 |
Als freiberufliche Historikerin am Deutschen Historischen Museum in Berlin; Recherchen und Ausstellungsvorbereitungen |
03 – 08/2005 |
Lektoratstätigkeiten für das Zentrum für Antisemitismusforschung/ Technische Univ. Berlin; Lektorat des Buches „Der Ort des Terrors, Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager“, Bd. 3, Sachsenhausen, Buchenwald, hg. v. Wolfgang Benz/ Barbara Distel, München: Beck, 2006. |
01 – 03/2003 |
Praktikum im Regionalbüro der Heinrich Böll Stiftung in San Salvador/ El Salvador. Internationale Wahlbeobachterin bei den Bürgermeister- und Parlamentswahlen in El Salvador 2003 |
2001 – 2004 |
Forschungs- und Publikationsprojekt zur Geschichte der KZ-Außenlager der Stadt Magdeburg sowie des „Freundeskreis Heinrich Himmler“; kulturpolitisches Engagement in Magdeburg. |
1998 – 2000 |
Forschungs- und Ausstellungsprojekt „radix-blätter. Ein Untergrundverlag in Berlin 1986-1989“; Vorträge und Seminarassistenz zum Thema „Samisdat in der DDR“ |
1997 – 2005 |
Magisterstudium der Neueren und Neuesten Geschichte, Soziologie und Publizistik an der Universität Leipzig, der Humboldt- und der Freien Universität Berlin, Abschluss an der Humboldt-Universität |
Forschung
Regionale Schwerpunkte
- Argentinien
- Deutschland
Forschungsinteressen
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Migrationsgeschichte
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Transnationale Geschichte
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Erinnerung und Gedächtnis
Dissertationsprojekt
Der Zusammenhang von Migration und Erinnerungskultur steht im Zentrum des Erkenntnisinteresses. Leitende Konzepte der Gedächtnis- und Erinnerungsforschung gehen von stabilen kollektiven Gedächtnissen aus, die sich im Lauf der Zeit wandeln. Doch wie verändert sich Erinnerungskultur, wenn Migrant/innen unterschiedlicher regionaler und nationaler Herkunft in der Diaspora eine neue Gemeinde gründen und eine neue Erinnerungsgemeinschaft bilden? Im Rahmen des Dissertationsprojekts wird untersucht, wie sich die Erinnerungskultur deutschsprachiger Migrant/innen in Buenos Aires entwickelte, differenzierte, verdichtete und kanonisierte. Die lokalen ebenso wie die nationalen und transnationalen Bezüge und Abgrenzungen dieser Erinnerungskultur werden untersucht. Die Analyse wird auf drei ausgewählte Felder der Erinnerungskultur konzentriert: Physische und symbolische Erinnerungsorte, z.B. Denkmäler, die von den Migrant/innen errichtet wurden, außerdem Feste und Feiern sowie Publikationen. Dabei wird nach den Funktionen der Erinnerung für die Gemeinde gefragt, nach kulturellen Praktiken, dominanten Narrativen, politischen Auseinandersetzungen und Machtkonstellationen. Als Quellen der Analyse dienen vor allem Zeitungen und Zeitschriften. Der Untersuchungszeitraum beginnt im Jahr des 100. Jubiläums der argentinischen Unabhängigkeit und endet kurz bevor in Deutschland die Nationalsozialisten die Macht übernehmen.
Publikationen
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Monografie
Ein KZ in der Nachbarschaft, Das Magdeburger Außenlager der Brabag und der „Freundeskreis Himmler“, Köln u.a.: Böhlau, 2003, (mit T. Bütow). -
Aufsätze
Geschichtspolitik deutscher Migrant/innen in Buenos Aires, Zum Bau des "Deutschen Brunnens" 1910 und des "Kriegerdenkmals" 1921/22 in Buenos Aires, in: I. Luther et al.: Erinnerung schreibt Geschichte, Lateinamerika und Europa im Kontext transnationaler Verflechtungen, Stuttgart: Akademischer Verlag, 2011, S. 77-108.
La Cultura de la Memoria de los Republicanos de habla alemana en Buenos Aires, 1927-1932, in: Regula Rohland de Langbehn/ Miguel Vedda (Hg.): Anuario argentino de Germanística 2010: La emigración alemana en la Argentina (1933-1945), Su impacto cultural, Buenos Aires: Asociación Argentino de Germanistas, 2010, S. 15-29.
Zwischenstück: Erinnerungsarbeit, sowie: Argentinischer Wechselschritt, in: Lateinamerika e.V. (Hg.): Übersee. Argentinien, Brasilien, Chile und Deutschland, Wirtschafts- und Beziehungsgeschichten, Berlin: Edition Weiss, 2009, S. 60, 76-85.
Ingenieure als Täter, Die „Geilenberg-Lager“ und die Delegation von Macht, in: R. Gabriel u.a. (Hg.): Lagersystem und Repräsentation, Interdisziplinäre Studien zur Geschichte der Konzentrationslager, Tübingen: edition diskord, 2004, S. 46-70, (mit T. Bütow).
Sehen und Gesehen werden: Das KZ am Rande der Stadt, in: E. Labouvie (Hg.): Leben in der Stadt, Eine Kultur- und Geschlechtergeschichte Magdeburgs, Köln u.a.: Böhlau, 2004, S. 339-357, (mit T. Bütow).
radix-blätter. Ein Untergrundverlag in Berlin 1986-1989, Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung, Leipzig: Edition Leipziger Kreis, 2000 (mit Ch. Lotz und T. Klemm). -
Beiträge zu Nachschlagewerken
Venezuela, in: W. Benz (Hg.): Handbuch des Antisemitismus, Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Bd. 1 Länder und Regionen, München: Saur, 2008, S. 403-406.
KZ-Außenlager Böhlen, in: W. Benz/ B. Diestel (Hg.): Der Ort des Terrors, Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München: Beck, 2006, S. 402-404, (zusammen mit T. Bütow).
KZ-Außenlager Magdeburg/ Rothensee, in: ebd., S. 512-515, (mit T. Bütow). -
Herausgeberschaft
Erinnerung schreibt Geschichte, Lateinamerika und Europa im Kontext transnationaler Verflechtungen, Stuttgart: Akademischer Verlag, 2011, (mit I. Luther, N. Elsemann und S. Rinke).
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Ausstellungen
Klassenideale und Klassenfeinde, Aus der Plakatsammlung des Deutschen Historischen Museums, Deutsches Historisches Museum Berlin, 2006 (mit A. von Hegel).
radix-blätter. Ein Untergrund-Verlag in Berlin 1986-1989, Universität Leipzig, 1999, und Universitätsbibiothek Freiburg, 2000 (mit Ch. Lotz und T. Klemm).