Camilo Del Valle Lattanzio
Freie Universität Berlin
ZI Lateinamerika-Institut
Literaturen und Kulturen Lateinamerikas
Doktorand
geb. Bogotá Kolumbien
2009-2013: B.A. Philosophie - Universität Wien
2009-2013: B.A. Vergleichende Literaturwissenschaft - Universität Wien
2013-2015: M.A. Vergleichende Literaturwissenschaft - Universität Wien
Thema der Masterarbeit: Unterwegs zur Quelle der Sprache. Zur Theorie der Poetik in Octavio Paz' El arco y la lira.
Dissertationsprojekt
Destruktion und Aneignung. Zur queeren Religionskritik ausgehend vom Frühwerk Josef Winklers und Fernando Vallejos
Meine Arbeit beschäftigt sich mit dem katholischen Diskurs in der literarischen Darstellung der Homosexualität im 20. Jahrhundert, ausgehend vom frühen Werk Josef Winklers und Fernando Vallejos in den 80er Jahren. Somit versuche ich eine Tradition queerer Religionskritik zu skizzieren, die sich durch verschiedene literarische Strategien herausgebildet hat, die ich in meiner Arbeit nachverfolge. Dabei geht es um die Analyse eines ambivalenten Verhältnisses der Autoren zur katholischen Religion, das zwischen Faszination und Abneigung, Zelebration und Verteidigung, Religionskritik und Religiosität, Destruktion und Aneignung oszilliert. Die Arbeit versucht aus einem breiteren literaturhistorischen Rahmen ein diskursives Verhältnis herauszuarbeiten, das in der Thematisierung der Homoerotik und der Homosexualität zwischen Profanation und Sakralisierung changiert. Die Arbeit konzentriert sich auf die frühen Romane Winklers und Vallejos, die wegen des historischen Zeitpunktes, ihrer Poetiken, der ähnlichen Rhetorik der Beleidigung und wegen des katholischen Kontextes ihres Schaffens einen guten Vergleichsrahmen aufweisen. Ziel der Arbeit ist die Herausarbeitung einer politischen Ästhetik der homosexuellen Stimme in der Literatur, die in Dialog, Streit und Symbiose mit der Religion ihre Produktivität erlangt.