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Globaler Wandel – lokale Konflikte? Landkonflikte in Lateinamerika und Subsahara-Afrika im Kontext interdependenter Transformationsprozesse (GLOCON)

Projektlaufzeit:
01.08.2014 — 31.07.2018

Die Nachwuchsgruppe "Globaler Wandel – lokale Konflikte? Landkonflikte in Lateinamerika und Subsahara-Afrika im Kontext interdependenter Transformationsprozesse“ (GLOCON) befasst sich mit dem Zusammenhang von globalen Wandelprozessen und Konflikten um Land. Sie untersucht, welchen Einfluss globale räumlich-zeitliche Transformationsprozesse auf Landkonflikte in Subsahara-Afrika und Lateinamerika haben und wie sich diese erklären lassen. Dazu werden Konflikte um Land in unterschiedlichen Ländern Subsahara-Afrikas (Burkina Faso, Ghana) und Lateinamerikas (Kolumbien, Brasilien, Argentinien) analysiert und miteinander verglichen. Zentrale Forschungsfragen sind: (1) Wie stehen Wandelprozesse der Landnutzung und -kontrolle mit Konflikten in Verbindung? (2) Welche Vermittlungsmechanismen produzieren spezifische Konfliktdynamiken? (3) Welche Ansatzpunkte für eine konstruktive Transformation von Konflikten um Land bestehen?

In der Fallstudie zu Kolumbien erforscht Dr. Kristina Dietz aktuelle Konflikte um Gold- und Kohlebergbau. Diese haben seit Mitte der 2000er Jahre im Kontext steigender Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt stark zu genommen. Hintergründe hierfür sind eine rasante räumliche Ausweitung von Bergbauaktivitäten u.a. in indigene Territorien oder kleinbäuerlich genutzte Gebiete, die bisher für die Rohstoffförderung nicht oder kaum rentabel waren. Infolge dieser Ausweitung kommt es zur Verdrängung und Bedrohung etablierter Lebensgrundlagen sowie bestehender oder geforderter territorialer Selbstbestimmungsrechte und mithin zu neuen Konflikten um Land. Gefragt wird unter anderem, welche Bedeutung der aktuelle Friedensprozess für diese Konfliktdynamiken und Akteurskonstellationen hat.

Im Zentrum der Fallstudien stehen historisch gewachsene soziale und politische Strukturen, Akteure und ihr Handeln, staatliche Politiken, Diskurse und Institutionen. Ziele der Forschung sind die Formulierung empirisch begründeter Aussagen über den Zusammenhang von einem Wandel der Landnutzung und -kontrolle durch Prozesse der Inwertsetzung und Konflikten sowie die Theorieentwicklung zu diesem Zusammenhang.

(zum Projekt)