Holle Ameriga Meding
Freie Universität Berlin
Lateinamerika-Institut
Researcher
Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden
Studium
2018 - 2020: Geschichtswissenschaften, M.A. - Freie Universität Berlin
2017 - 2020: Interdisziplinären Lateinamerikastudien, M.A. - Freie Universität Berlin
2014 - 2017: Regionalstudien Lateinamerika, B.A. - Universität zu Köln
Akademischer Werdegang
2020 - 2021: Wissenschaftliche Hilfskraft der Historischen Forschungsstelle. Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)
2018 - 2020: Studentische Hilfskraft im DFG-Förderprojekt: Deutsche Polizeihilfe für Lateinamerika (1949 - 1989): Umfang, Praxis und transnationale Verflechtungen
2016 - 2017: Studentische Hilfskraft der Sprachlichen Informationsverarbeitung, Universität zu Köln
Vorträge
Februar 2021: Universität Siegen: "Feldforschung und Oral-History-Methodik. Colonia Dignidad 1961 - 1970"
Februar 2019: George Mason University - Virginia (USA): "German immigration to Chile. The case of the Colonia Dignidad"
23. April 2018: Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse (ICWC),
Philipps-Universität Marburg, organisiert von Amnesty International: "Menschenrechtsverbrechen in der chilenischen Militärdiktatur 1973-1988. Betreibt die deutsche Justiz Täterschutz?"
30. Juni 2017: Camp Colonia 2.0 (Universität zu Köln): "Colonia Dignidad im Spannungsfeld von Justiz und Politik"
Dissertationsprojekt: Zwischen Kommerz und Deutungsanspruch. Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Chile
Unter Fokussierung auf Serien über die Militärdiktatur untersucht die Dissertation die massenmediale Vermittlung von historischen Narrativen in Chile. Dabei sollen Thematik, Darstellungsformen, Entwicklungsprozesse und Zuschauerresonanz erfasst und analysiert werden. Auf der konzeptuellen Ebene sind die historisch-inhaltliche Ausrichtung der Serien, die jeweilige Zielgruppe und Intentionalität, einschließlich kommerzieller Erwägungen zu erörtern. Die hierauf aufbauende performative Untersuchungsebene vollzieht Inszenierung, darstellerische Mittel, Seriendesign und Genrespezifika nach und dient der methodenkritischen Bewertung von Authentifizierungs- und Dramatisierungsstrategien. In einem weiteren Schritt sind externe Einflussnahmen auf Schwerpunktsetzung, Gestaltung und Aussagen zu identifizieren, insbesondere bei Produktionen, hinter denen staatlich finanzierte Fernsehsender mit einem öffentlichen Bildungsauftrag stehen. Unter Berücksichtigung dieser gewonnenen Daten soll schließlich auf einer dritten Ebene die Wirkkraft der historisch-fiktionalen Darstellung auf das Geschichtsbild der Zuschauer gemessen werden. Dazu wird das Meinungsspektrum zu den Serienepisoden in den sozialen Netzwerken ermittelt. Punktuelle, zumeist zeitnahe Aussagen zu Serienereignissen, Protagonisten und Kontexten sind dabei zu erfassen, seien sie sachkritisch, reflexiv oder emotional. Zu diesem Zweck werden Algorithmen entwickelt, um Massendaten aus sozialen Netzwerken, vorwiegend Twitter, in automatisierten Verfahren (Natural Language Processing, NLP) zu filtern und zu kategorisieren, so dass sie im Anschluss einer quantitativen und qualitativen Auswertung unterzogen werden können. Das spezifische Diskursformat des sozialen Mediums soll über dessen empirische Aufschlüsselung belegen, welche Narrative nutzerseitig angenommen oder abgelehnt werden und ob das Geschichtsbild der Zuschauer im Ausstrahlungszeitraum messbaren Änderungen unterliegt. Ziel ist es, anhand der gewählten Fallbeispiele eine Relation zwischen eingesetzten Mitteln und erreichten Zielen herzustellen.
Monographien
Meding, Holle Ameriga, "Nach Chile, um den Menschen zu helfen...". Die Anfänge der Colonia Dignidad (1961-1970), Berlin 2019.
Artikel