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Organisatorische

Transkulturelle und transnationale Prozesse im Grenzraum Mexiko/USA

Organisatorische und inhaltliche Beschreibung

Das Projekt entwickelte die Vor- und Nachbereitung von studentischen Auslandsaufenthalten (Exkursionen, Praktika) auf der Grundlage von e-learning. Es wurde der Prototyp eines Lernmoduls als didaktische und organisatorische Basis für den Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien erstellt. Die Umsetzung dieses e-learning Projektes wurde exemplarisch an der studentischen Exkursion des Lateinamerika-Instituts zum Thema „Transkulturelle und transnationale Prozesse im Grenzraum Mexiko/USA“ im Februar/ März 2006 erprobt.

 

Die Exkursion nach Mexiko-Stadt und an die nördliche Grenze Mexikos zu den USA wurde als ein interdisziplinäres, regionalwissenschaftliches Projekt konzipiert, das in Zusammenarbeit zwischen dem Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin und dem Institut für Romanistik der Universität Potsdam vom 22.02.2006 bis zum 8.03.2006 durch-geführt wurde. Vom Berliner Lateinamerika Institut waren Prof. Dr. Anja Bandau und Dr. Stephanie Schütze, vom Potsdamer Institut für Romanistik Irene Gastón-Sierra

und Dr. Susanne Thiemann an der Organisation und der Betreuung der Exkursion beteiligt. Insgesamt nahmen 29 Studierende aus den Disziplinen Lateinamerikanistik, Spanische Philologie, Politikwissenschaft und Soziologie an der Exkursion teil. Die Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Romanistik der Universität Potsdam und dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin reiht sich in bereits bestehende Verbindungen zwischen beiden Institutionen ein, die mit der Einrichtung des interdisziplinären Forschungsverbundes der Berlin-Brandenburger Lateinamerikaforschung (ForLABB) institutionell verankert wurden. Die Exkursion ist daher ein weiterer Schritt, der die interdisziplinäre Lateinamerika-Forschung in Berlin-Brandenburg bündelt und ausbaut.

 

Hauptziel der Exkursion war Tijuana als wichtigste und größte Stadt an der mexikanischen Nordgrenze sowie als Ort sozialer, politischer, kultureller und künstlerischer Aktivität, an dem sich die intensiven gesellschaftlichen Spannungen des Grenzgebietes ausdrücken. Das Gebiet auf beiden Seiten der 3152 km langen Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten (borderlands) stellt nicht nur die derzeit längste Grenzlinie zwischen zwei Nationen, sondern auch einen der produktivstenRäume in Bezug auf kulturelle und

literarische Auseinandersetzungen mit Grenzphänomenen dar. Die Beschäftigung mit dem Grenzraum eröffnet nicht nur zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für die Forschung, sondern stellt in der gegenwärtigen Phase extremer Beschleunigung von Globalisierung ein wesentliches Paradigma dar, um transnationale Phänomene kultureller und sozialer Prozesse überhaupt verstehen zu können. Die durch die Exkursion vermittelte "Grenzerfahrung" ermöglichte den Studierenden daher nicht nur einen Zugang zu kulturellen Produktionen und sozialen Erscheinungen, sondern auch zu Fragestellungen aktueller Theoriediskussion im Bereich der Kultur- und Sozialwissenschaften. Diese setzten sich mit Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen auf den verschiedensten Ebenen (gender, class, race etc.) auseinander.