Juan Esteban Zorzin Rey
Internationales Graduiertenkolleg "Zwischen Räumen"
Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung
Doktorand
Projekt: “Konflikt: Steuern – Die gesellschaftliche Strukturierung progressiver Steuerreformprozesse am Beispiel der uruguayischen Steuerpolitik (2005-2015)“
14195 Berlin
Ausbildung
seit 2014 |
Promotionsstudent am Lateinamerikainstitut der FU Berlin in den Disziplinen Politikwissenschaft/ politische Ökonomie und Stipendiat des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen - Entre Espacios“ |
2009 - 2013 |
Interdisziplinäre Lateinamerikastudien am Lateinamerika-Institut der FU Berlin (Master of Arts; Schwerpunkte: Politikwissenschaft und Entwicklungsökonomie) |
2006 - 2009 |
Geschichte- und Romanistikstudium an der Universität Mannheim (Bachelor of Arts; Schwerpunkte: Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft) |
Berufserfahrung
2011 |
Referent für Politik und Wirtschaft an der Deutschen Botschaft Montevideo |
2007 - 2009 |
Studentische Hilfskraft am Institut für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Mannheim |
„Konflikt: Steuern – Die gesellschaftliche Strukturierung progressiver Steuerreformprozesse am Beispiel der uruguayischen Steuerpolitik (2005-2015)“
Betreuerin: Prof. Dr. Marianne Braig (FU Berlin)
Das Forschungsprojekt ist im Bereich der politischen Ökonomie angesiedelt. Es untersucht Wechselwirkungen zwischen progressiven Steuerreformprozessen und gesellschaftspolitischen Konfliktstrukturen. Ziel der Arbeit ist unter anderem die Gewinnung neuer Erkenntnisse zu staatlichen Steuerungsmöglichkeiten von umverteilungspolitischen Prozessen. Als Fallstudie dient die Steuerpolitik der ersten beiden uruguayischen Frente Amplio-Regierungen (2005-2015). Die 1971 gegründete Frente Amplio ist eine heterogene Koalitionsbewegung politischer Parteien und Gruppierungen, die vom extrem linken Rand bis zur Mitte des politischen Spektrums reicht. Nach über drei Jahrzehnten gelang der Frente Amplio 2005 zum ersten Mal die Regierungsübernahme und im folgenden Jahr die Verabschiedung einer umfassenden Steuerreform, die u.a. eine einheitliche Einkommenssteuer einführte. Im regionalen Kontext Lateinamerikas, der durch soziale Ungleichheit, regressive Steuerstrukturen und unzureichende Sozialausgaben geprägt ist, heben in- und ausländische Beobachter die Bedeutung dieser Reform hervor. In Uruguay löste die Einkommenssteuerreform jedoch eine heftige Debatte aus. Die Opposition stimmte dagegen und versprach die Reform rückgängig zu machen.
Zur Analyse der Einbindung von Steuerreformprozessen in gesellschaftspolitischen Konfliktstrukturen wird eine Reihe qualitativer Interviews mit Vertretern unterschiedlicher Akteure der uruguayischen Gesellschaft geführt und die steuerpolitische Debatte in den Medien untersucht.