Carlos Inclán Fuentes
Internationales Graduiertenkolleg "Zwischen Räumen"
Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung
Doktorand
Projekt: "Rote Flut: Überwachung und Eindämmung des kommunistischen Exils in Mexiko, 1937-1956"
Education
since 2013 |
PhD student at El Colegio de México |
2011 - 2012 |
Master in Economic History. Universidad Nacional Autónoma de México |
2007 - 2012 |
B.A. in History. Universidad Nacional Autónoma de México |
Professional Experience
2009 - 2013 |
Research assistant for the project COLMEX–CONACyT. Nación y Extranjería en México 1910 – 1946 (CB.151011-H), by Dr. Pablo Yankelevich |
Scholarships
2015 |
Stay abroad at the Benson Latin American Collection/University of Texas at Austin. Scholarship of the Secretaría de Relaciones Exteriores, México. |
2010 - 2012 |
Scholarship holder of the Programa Universitario de la Diversidad Cultural e Interculturalidad. Universidad Nacional Autónoma de México |
2008 - 2009 |
Scholarship holder of the Dirección General de Divulgación de la Ciencia. Universidad Nacional Autónoma de México |
"Rote Flut: Überwachung und Eindämmung des kommunistischen Exils in Mexiko, 1937-1956"
Betreuer: Prof. Dr. Pablo Yankelevich (El Colegio de México)
Die Exil-Politik Mexikos zwischen den Jahren 1937-1956 variierte in solch einem Umfang, dass das traditionelle Bild Mexikos als Land der offenen Türen für Asylsuchende der Welt - im Sinne von erzwungener Migration und politischer Verfolgung - komplex und zugleich nuanciert erscheint. In diesem Sinne ist es das prinzipielle Ziel der Untersuchung, die Erfahrung von drei Fällen von Exilkommunisten zu betrachten. Dabei folgt diese einem Faden, der die Änderungen und Kontinuität der Politik des mexikanischen Staates gegenüber den Exilkommunisten analysiert; gleichzeitig wird der Arbeitsweise der servicios de la inteligencia civil, die Überwachung, Kontrolle sowie Eindämmung durchführte, spezielle Aufmerksamkeit gewidmet.
Ganz allgemein tendierte das Verhalten der mexikanischen Regierung gegenüber den Exilanten zu einer Selektivität im Rahmen eines Ermessensspielraumes. Dieser enthüllt die Präsenz von großen Ausnahmen – der spanische Republikaner als Exilant – gegenüber einer Asylpolitik der „gezählten Tropfen“ bei bestimmten Gruppen, insbesondere bei der jüdischen, chinesischen, schwarzen, kommunistischen, zentraleuropäischen und anderen Migration.
Neben der obigen Darlegung ist es eine andere Absicht der Forschung, die Veränderungen der mexikanischen Politik gegenüber Exilkommunisten unter Berücksichtigung innenpolitischer Aspekte zu erklären; aber auch internationale Umstände, die bezeichnet werden können als: eine Politik der offenen und/oder selektiven Tür, Änderungen der Beziehungen zu anderen Staaten, der Kampf gegen den Faschismus, interamerikanische Regierungsumbildung nach dem Zweiten Weltkrieg, politische und ökonomische Modernisierungsprojekte, Bündnis mit den USA, Wertigkeit der traditionellen Politik, Anstieg antikommunistischer Feindschaft, und so weiter.
Andererseits ist es ein Ziel der Forschung, die Natürlichkeit der Beziehung zwischen dem mexikanischen Staat und den Exilkommunisten unter Berücksichtigung von Hilfs- und Kooperationsmechanismen zu bestimmen. Aber auch Überwachung und Eindämmung werden analysiert; mit anderen Worten die Art und Weise des mexikanischen Staates den zivilen Geheimdienst zu benutzen, um die Aktivitäten der Exilanten aufzuzeichnen und um ein heterogenes Exil zu sichern, welches durch bestimmte Momente einer unangenehmen Gastgeberschaft gezeichnet ist – ein Verbündeter der Zweckmäßigkeit oder eine unerwünschte Präsenz.
Die Bedingungen die die Exilanten zur Flucht veranlasste, die Art und Weise wie sie von der mexikanischen Regierung aufgenommen wurden und die persönlichen Kämpfe jeder Person zeigen Übereinstimmgen und Abweichungen. Alle haben sie ihren Ursprung in einer politischen Verfolgung durch Regime, die verschiedene Grade der Autorität und Totalität enthalten oder in denen es starke politische Kräfte auf der Suche nach einer Beendigung der Dissidenz gab. In diesem Sinne wird das Exil von Individuen oder Gruppen als eine verlängerte Abwesenheit vom eigenen Land verstanden, das durch eine konstituierte Autorität Strafmaßnahmen auferlegte. Außerdem wird dies als eine Migration mit erzwungenem Charakter verstanden, in welcher der Exilant ein unfreiwilliger Migrant ist und gezwungen war oder selbst entschied sein Land zu verlassen, um einer Verfolgung oder einer schweren Strafe zu entkommen.
In den in der Arbeit vorkommenden Fällen ist das Exil das Produkt von ungünstigen Umständen, die durch verschiedene Formen des Zwangs oder durch schleichende Gefahren des ungezügelten Stalinismus oder Nationalsozialismus entfesselt wurden. Einmal in Mexiko angekommen, variierten die Handlungsoptionen und Organisationsmöglichkeiten der Exilkommunisten bezüglich einer Agitation gegen die Bedingungen ihrer Flucht, da sie beispielsweise keinen direkten Einfluss auf Belange der mexikanischen Innenpolitik nehmen konnten. Gleichwohl gab es trotz dieser Restriktionen eine gegenseitige Beeinflussung zwischen dem Mittel der Entgegennahme und der Arbeit der Exilanten, auf eine teilweise flexibel agierende Politik, die dennoch Mechanismen der Überwachung und Kontrolle der Aktivitäten und Beziehungen der Exilanten beibehielt.
Monographs
(2013): Perote y los nazis. Las políticas de control y vigilancia del Estado mexicano a los ciudadanos alemanes durante la Segunda Guerra Mundial (1939-1946). México: Universidad Nacional Autónoma de México-Gobierno del estado de Veracruz.
Articles in Anthologies
(2015), ‘Los archivos de la represión en México: reclamos por una justicia inacabada’, in Sociedad de Estudiantes de El Colegio de México (eds.). Faltan más. 43 voces por Ayotzinapa.México: S/E Colmex, pp. 201-2013.
(2012), ‘El comercio de compensación petrolero entre México y Alemania, 1938-1942’, in: Mandujano Arrojo, Humberto (ed.), Memoria digital del I Encuentro de Historia Económica en la FES Aragón. México: Facultad de Estudios Superiores Aragón, p. 285-307.