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Der Gute Hirte

Guter Hirte, Pastor bonus, Motiv der Bildenden Kunst seit frühchristlicher Zeit.

Von Jesus stammt das Gleichnis vom Guten Hirten, der sich schützend vor die Herde stellt und sein Leben für die Tiere einsetzt, während der "Mietling" davonläuft. Von dem Gleichnis zu unterscheiden ist das in der Bildenden Kunst als Guter Hirte bezeichnete Motiv mit der Darstellung eines Schäfers mit einem Lamm oder einem Widder auf den Schultern. Dieses Sujet bezieht sich auf die Erzählung "vom verlorenen Schaf" (Lukas 15, 3 und Johannes 10,11) und war ein bereits in der frühchristlichen Kunst beliebtes Motiv. Das Thema selbst ist noch älter, wie die antike griechische Statue des Hermes Kriophoros erkennen lässt, der in manchen Gebieten als "Träger der Schafe" und als Patron der Hirten verehrt wurde. In der altgriechischen Kunst waren auch "Tierträger" mit Kalb gebräuchlich (Kuros). Jesus als Guter Hirte, mit einem Lamm auf den Schultern, ist sowohl als vollplastische Figur als auch auf Bildern zu finden. Zu den frühesten Werken zählen eine vom Beginn des 3. Jh. stammende Marmorstatuette im Lateran sowie ein Wandbild in der Giordani-Katakombe in Rom. Wie erwähnt, entspricht das Thema religionsgeschichtlich dem Gleichnis vom verlorenen und wiedergefundenen Schaf. Gemeint ist damit, dass sich Jesus über einen Sünder, der zur christlichen Gemeinde zurückfindet und bereut, mehr freut als über 99 Gerechte.

aus: http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_3753.html