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Der Begriff "Portrait"

Der Begriff "Porträt" bezieht sich in der Bildenden Kunst auf die künstlerische Darstellung einer Person. Diese kann in Form eines Gemäldes, einer Fotografie oder  Plastik realisiert werden. Die Absicht eines Porträts liegt neben der Darstellung der körperlichen Ähnlichkeit auch die Persönlichkeit der porträtierten Person zum Ausdruck zu bringen. Die Porträtkunst institutionalisierte sich in Europa im 14. Jahrhundert. Mit der Eroberung Lateinamerikas durch die Spanier und Portugiesen gelangte jene Kunstform schließlich in die Neue Welt, wo sie eigene regionale Ausprägungen entwickelte.

Bei den hier präsentierten Bilderdarstellungen ist allerdings in Frage zu stellen, ob die dafür bezeichnete Verwendung "Porträtserie"  tatsächlich der Darstellungsform gerecht wird. Denn die auf den Gemälden zu erkennenden Personen wirken in ihrer Erscheinungsform recht stereotyp und lassen wenig auf die Wesenhaftigkeit der Inkaherrscher schließen. Dieser Eindruck ist natürlich damit zu erklären, dass keiner der späteren Porträtmaler je einen der Inkaherrscher persönlich gekannt hat und die späteren Informationsquellen wenig Raum für detaillierte Persönlichkeitsinterpretationen zulassen. Aber gerade deswegen ist die Benutzung des Begriffs "Porträt" für jene serielle Darstellungen eher unpassend.

MB