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Hybridisierung andiner Textilkunst

Cumbi-Textilien wurden von Vizekönig Toledo und vielen seiner Zeitgenossen aufgrund ihrer herausragenden Qualität, die oft mit Seide verglichen wurde, geschätzt. So war es nicht ungewöhnlich in der Kolonialzeit Tagesdecken, Wandbehänge und andere textile Gegenstände in der cumbi-Qualität sowohl in den andinen, als auch in den spanischen Haushalten zu finden. Die Hybridität dieser europäischen Textilformen im Andenraum spiegelt sich auch in der Gestaltung dieser wider, die andine, europäische und asiatische Stilelemente aufgreift.

Ebenfalls in Kirchen waren cumbi-Textilien anzutreffen. Als Kleidung für Jesus- und die verschiedenen Heiligenfiguren oder als Altartücher und andere Einrichtungsgegenstände wurden Textilien gestiftet. Ein solch symbolischer Einsatz von Textilien erinnert an die vorspanische Tradition des Einkleidens der huaca und mallqui als Form der Opfergabe. Das Altartuch zeigt weiterhin, das verschiedene kulturelle Lesarten beibehalten wurden. Christliche Darstellungen und Gestaltungselemente wurden aufgegriffen, die auch für den andinen Betrachter von Bedeutung waren.


© Fundación Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes

Papageien z. B. werden im christlichen Glauben mit dem Paradies verbunden und waren gleichzeitig die Symboltiere der Frau des Inka. (in Martínez Compañón, Vol. 7, Estampa 19, ca. 1790)

 

 

A. E.