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Tiermotive

Ausschnitt aus dem unku (VA 8840) (© Ethnologisches Museum Berlin)

Dieser cumbi unku des Ethnologischen Museums von Berlin stammt aus Ancón an der Küste Perus. Er ist 84 cm hoch und 72 cm breit. Seine Muster schildern die kulturellen Austauschbeziehungen und zeigen auch wie die indigenen Botschaften noch während der Kolonialzeit weiter verwendet wurden. Inka-typische Statussymbole, wie Insekten und Vögel, sind deutlich erkennbar und wurden in speziellen Ritualen verehrt.

In verschiedenen vorkolonialen und kolonialen Textilien sind sehr oft Abbildungen von Tieren zu finden.

Ausschnitt aus dem Altartuch (VA 64827) (© Ethnologisches Museum Berlin)  

Besonders Bilder von katzenartigen Tieren oder Felinen, zum Beispiel Pumas oder Jaguaren, waren Motive der inkaischen Ikonographie. Vögel, speziell der Condor, Lamas sowie Alpakas und Vikunas sind ebenfalls Tiere, die in der Ikonographie der Textilien zu finden waren. Laut der Altamerikanistin Sabine Dedenbach Salazar-Sáenz betrachteten die Inka im täglichen Leben Tiere als Nahrungsmittel, als mächtige Kraft ihres Lebensraumes, Teil ihrer geistigen Welt, Helfer der Gottheiten und Mittel zur Kommunikation des Menschen mit übernatürlichen Kräften. Tiere sowie Textilien waren außerdem in der inkaischen Zeit sehr wichtige Opfergaben für die Gottheiten (vgl. Múrua). 

 

 

Í. F. P.