COLBIODIV Teilprojekt: Politische Ordnungsprozesse der Biodiversität in Kolumbien – Die Fälle Bogotá und Barranquilla
Das „Colombian-German Biodiversity Network - Integrated Biodiversity Management in Exemplar Regions of Columbia“ (COLBIODIV) ist ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk unter Beteiligung von Botanikern, Geographen und Sozialwissenschaftlern in Deutschland und Kolumbien. COLBIODIV erforscht die komplexen natürlichen und sozialen Prozesse, die zum Verlust der Biodiversität führen. Auf dieser Basis soll ein holistischer Ansatz des Integrated Biodiversity Management erarbeitet werden.
Die Politikwissenschaft des Lateinamerika-Instituts beteiligt sich mit dem Teilprojekt „Politische Ordnungsprozesse der Biodiversität in Kolumbien – Die Fälle Bogotá und Barranquilla“ seit Beginn von COLBIODIV im Jahr 2017.
Im Teilprojekt werden die politisch vermittelten sozialen Prozesse, die dem Verlust bzw. der Veränderung der Biodiversität in Kolumbien zugrunde liegen, analysiert. Die politische Bearbeitung des Verlusts der Biodiversität ist durch zahlreiche Bruchstellen und Konfliktlinien gekennzeichnet. Sie findet im Nexus naturräumlicher, gesellschaftlicher und politischer Ordnungen statt. Diese Ordnungen sind nicht deckungsgleich und intern fragmentiert.
Das Teilprojekt fokussiert erstens auf die Fragmentierungen und Konfliktlinien innerhalb der politischen Ordnung, die sich durch die Normenkonflikte sowie die unterschiedlichen Verschränkungen von internationalen Rechtsregimen, nationalen und subnationalen politischen Ebenen und Politikfeldern ergeben.
Zweitens untersucht das Teilprojekt die Aushandlung der politischen Ordnung der Biodiversität zwischen verschiedenen staatlichen Akteuren und Interessengruppen aus Umweltschützern, Agrarproduzenten, Stadtentwicklern und Nachbarschaftsgruppen. Diese Aushandlung, deren Ergebnis die Reproduktion oder die Veränderung der Ordnung der Biodiversität ist, findet innerhalb und teilweise außerhalb der fragmentierten politischen Ordnung statt.