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Gemeinsame wissenschaftliche Erfolge in internationalen Netzwerken

Sie steht für ein Lateinamerika-Institut in Bewegung: die Bauhaus-Treppe im Hauptgebäude in der Rüdesheimer Straße.

Sie steht für ein Lateinamerika-Institut in Bewegung: die Bauhaus-Treppe im Hauptgebäude in der Rüdesheimer Straße.
Bildquelle: Karina Kriegesmann

Raum 201 des Lateinamerika-Instituts in Pandemiezeiten (2020/2021).

Raum 201 des Lateinamerika-Instituts in Pandemiezeiten (2020/2021).
Bildquelle: Karina Kriegesmann

Nach der Überwindung der Krise von 2004 durchlebte das Lateinamerika-Institut eine Phase der Neuerfindung. Die Kritikerinnen und Kritiker, die dem Institut einst eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen Disziplinen und das Fehlen eines gemeinsamen Projekts vorgeworfen hatten, galt es nun vom Gegenteil zu überzeugen. Inmitten eines Generationenwechsels unter den Professorinnen und Professoren bestand die Aufgabe der überwiegend neuberufenen Mitglieder darin, in kurzer Zeit ein Konzept vorzulegen, das alle Fächer miteinander in den Dialog bringt und die Zukunft des Instituts in Forschung und Lehre sichert. Zentral waren fortan die gemeinsam geführten Debatten unter anderem um Lateinamerikas Weg in eine ,andere Moderne‘ und Lateinamerika in seinen globalen Verflechtungen. Parallel dazu intensivierten die Institutsmitglieder die Kontakte vor allem zu Universitäten und Forschungseinrichtungen in Lateinamerika, mit denen sie weitere Abkommen abschlossen und gemeinsam Forschungsprojekte vorantrieben. Innerhalb der Freien Universität Berlin erlangte die Zusammenarbeit mit und zwischen den Regionalwissenschaftlerinnen und Regionalwissenschaftlern in diesen Jahren fortlaufend mehr Bedeutung. Insbesondere im Zusammenhang mit der Exzellenzinitiative erhielt das Lateinamerika-Institut aufgrund seiner regionalen Expertise und der internationalen Vernetzung Ende der 2000er-Jahre viel Aufmerksamkeit. Auch in der Nachwuchsförderung wurden neue Wege eingeschlagen. 2008 richtete das Institut den interdisziplinären Promotionsstudiengang „Lateinamerikastudien aus vergleichender und transregionaler Perspektive“ unter dem Dach der Dahlem Research School ein.

Eine Phase des wissenschaftlichen Erfolgs und des Aufbruchs in der Geschichte des Instituts begann schließlich 2009 mit der Eröffnung des deutsch-mexikanischen Graduiertenkollegs „Entre Espacios“, das auch das erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte internationale Graduiertenkolleg mit Partnerinnen und Partnern in Lateinamerika war. Im Rahmen des Kollegs widmeten sich die Mitglieder über neun Jahre Fragen der sozial- und geisteswissenschaftlichen Globalisierungsforschung, förderten mehr als 160 Promovierende und Postdocs in Berlin/ Potsdam und Mexiko und organisierten 2014 mit dem AHILA-Kongress die bisher größte wissenschaftliche Veranstaltung zu Lateinamerika in Deutschland mit mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Kurz nach der Bewilligung des Graduiertenkollegs warben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere große Drittmittelprojekte ein, die bis heute zur Konsolidierung des Instituts in den internationalen Netzwerken der interdisziplinären Lateinamerikaforschung beitragen. In der Folgezeit nahmen zahlreiche große Drittmittelprojekte wie das Kompetenznetzwerk „desiguALdades.net“, das Verbundprojekt „MISEAL“, das Programm „trAndeS“, das Kolleg „Mecila“ und das Graduiertenkolleg „Temporalities of Future“ in den wenig später zum Lateinamerika-Institut hinzugekommenen Standorten, den Villen in der Boltzmannstraße 1 und 4, ihre Tätigkeit auf.