Fünf Auszeichnungen für Wissenschaftler im Bereich Geschichte Lateinamerikas
News vom 28.11.2016
2016 war ein überaus erfolgreiches Jahr für den Bereich Geschichte des Lateinamerika-Instituts. Mehrere junge und etablierte Forscher wurden mit angesehenen Preisen für ihre Arbeiten ausgezeichnet.
Mit Dr. Frederik Schulze und Dr. Georg Fischer wurden zwei ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter von Prof. Dr. Stefan Rinke geehrt. Die Friedrich-Meinecke-Gesellschaft zeichnete sie für ihre hervorragenden geschichtswissenschaftlichen Dissertationen jeweils mit dem Friedrich-Meinecke-Preis aus. Dr. Frederik Schulze erhielt die Auszeichnung für seine 2014 eingereichte Doktorarbeit, die inzwischen unter dem Titel „Auswanderung als nationalistisches Projekt. ‚Deutschtum‘ und Kolonialdiskurse im südlichen Brasilien (1824-1941)“ erschienen ist. Er setzt seine wissenschaftliche Karriere derzeit am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster fort. Georg Fischer setzte sich ebenso mit Brasilien aus globalhistorischer Perspektive auseinander. Auch seine Dissertation zum Thema „Geologie, Globalisierung und Expertentum. Eine Wissensgeschichte des Eisenerzes in Brasilien, 1876-1914“ überzeugte die Auswahlkommission. Georg Fischer forscht nun als Assistant Professor an der Aarhus University in Dänemark.
Außerdem sind im Rahmen von internationalen Kooperationen exzellente wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten entstanden. Die brasilianische Forschungsförderorganisation Coordenação de Aperfeiçoamento der Pessoal de Nível Superior (CAPES) zeichnete Dr. Pedro Felipe Neves de Muñoz von der Fundação Oswaldo Cruz (FIOCRUZ, Rio de Janeiro) mit dem „Prêmio Capes de Tese 2016“ in der Kategorie „Menção Honrosa“ aus. Dr. Pedro Felipe Neves de Muñoz forschte 2014/ 2015 als CAPES-DAAD-Stipendiat am LAI. Prof. Dr. Stefan Rinke übernahm die Co-Betreuung seiner transnational ausgerichteten Doktorarbeit „À luz do biológico: psiquiatria, neurologia e eugenia nas relações Brasil-Alemanha (1900-1942)“.
Unter den erfahrenen Wissenschaftlern kann der Bereich Geschichte des Lateinamerika-Instituts ebenso hochrangige internationale Preise verbuchen. 2016 zeichnete die American Historical Association Prof. Dr. Michael Goebel mit dem „Jerry Bentley Prize for World History“ aus. Prof. Dr. Michael Goebel erhielt diese Anerkennung für seine 2015 bei Cambridge University Press veröffentlichte Monographie „Anti-Imperial Metropolis: Interwar Paris and the Seeds of Third World Nationalism“. Dabei handelt es sich um seine 2014 an der FU Berlin eingereichte Habilitationsschrift. 2017 wird eine französische Übersetzung seines Buchs erscheinen.
Darüber hinaus erhielt der bekannte israelische Historiker Prof. Dr. Raanan Rein von der Tel Aviv University auf Vorschlag von Prof. Dr. Stefan Rinke den Reimar Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung. Mit der Auszeichnung ehren die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und die Fritz-Thyssen-Stiftung Prof. Dr. Raanan Reins besondere Verdienste um die nachhaltige Förderung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in der Wissenschaft und durch die Wissenschaft. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und umfasst mehrere Forschungsaufenthalte am Lateinamerika-Institut der Freien Universität.