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Kuba

Wenige Monate nach der Ermordung von Che Guevara widmete man in Kuba das Jahr 1968 dem Guerrillero Heroico, dem heldenhaften Guerillero. Der Kulturkongress in Havanna, bei dem sich fast fünfhundert Intellektuelle aus der ganzen Welt trafen, wurde ein internationaler Image-Erfolg. Im März wurde die Nationalisierung sämtlicher Privatunternehmen eingeläutet. Es kam zu Konflikten mit der unabhängigen Presse und mit dem Schriftsteller Heberto Padilla. Der Schriftsteller Guillermo Cabrera Infante veröffentlichte 1971 aus seinem Londoner Exil den castro-kritischen Gedichtband „Fuera del juego“. Kurze Zeit später wurde er aus dem nationalen Künstlerverband ausgeschlossen. Das kubanische Episkopat nahm im August an der lateinamerikanischen Bischofskonferenz von Medellín teil. Bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt gewann Kuba vier Gold-Medaillen. Im September gab es in Havanna Razzien gegen Homosexuelle, die zur „Rehabilitation“ aufs Land geschickt wurden. Im November protestierte eine Gruppe bekannter Schriftsteller – darunter Juan Goytisolo, Julio Cortazár, Carlos Fuentes und Mario Vargas Llosa – in einem Telegramm an die Vorsitzende der Casa de las Américas, Haydée Santamaría, gegen die Art, wie mit Padilla von offizieller Seite umgegangen wurde.

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