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Inkaische Bilderdarstellungen als Souvenir

Nach 1825 hatten die inkaische Symbolik auch ihre politisch-republikanische Bedeutung weitegehend verloren. Bildliche Darstellungen, Theaterstücke und Gedichte mit inkaischem Bezug wurden zwar wieder produziert, jedoch zunehmend folkloristisch rezipiert. Besonders Reisende, Wissenschaftler und Antiquitätenhändler aus Europa und den Verenigten Staaten fanden zunehmend Interesse bildlichen Darstellungen von inkaischen und postinakischen Eliten. Um 1830 hatte sich in Cusco eine wahre Industrie der Bilderproduktion um das ausländische Interesse an präkolumbischer Geschichte befriedigen zu können. Somit wurden Gemälde und ganze Porträtserien von Inkaherrschern zu einem beliebten Souvenir von Reisenden. Durch den weitgehenden Verlust vieler Bilderdarstellungen nach der Rebellion um Tupac Amaru II, erlangten darüber hinaus übriggebliebene Darstellungen aus jener Zeit nicht nur kommerziellen, sondern auch historischen Dokumentationscharakter. Viele solcher Bilderdarstellungen fanden in diesem Zusammenhang ihren Weg in in- und ausländische Museen, wo sie auch noch heute zu besichtigen sind (so z.B im Museo de Arte de Lima, im Ethnologischen Museum Berlin oder im Musee du Quai Branly in Paris).

MB