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Tiwanaku

Tiwanaku (100 v.Chr.-1000 n.Chr.) bezeichnet eine Kultur, als auch die erste größere Stadt im Andenraum, südöstlich des Titicacasees. Die Stadt erreichte ihre Blütezeit circa 750 n. Chr..

Neben den typischen vorinkaischen Motiven finden sich auf den keru von Tiwanaku Darstellungen von der zentralen Figur des Sonnentors und von Wesen mit menschlichen und gleichzeitig tierischen Gesichtszügen.
Andere keru wiederum zeigen Szenen, die eine enge Verbindung zur Kultur aufweisen, wie z. B. die Nutzung halluzinogener Pflanzen, z.B. Adenathera colunbrina, avr, cebil (Quechua: willka, huilca), die nach Mulvany eine zeremonielle  Verwendung besitzen.
Weiterhin sind die keru mit geometrischen Gebilden verziert, die neben dem dekorativen auch einen symbolischen Wert besitzen.

Bei dem abgebildeten keru handelt sich um ein typisches Beispiel aus der 3. Periode der Tiwanaku Kultur. Zu sehen sind ein gelber und ein schwarzer Kondor, die jeweils doppelt abgebildet sind. Der schwarze Kondor besitzt einen höheren Status als der gelbe Kondor und hat den Kopf nach vorne gerichtet. Während der schwarze Kondor eine prächtige Krone mit dem Kopf einer Katze trägt, fällt der Kopfschmuck des gelben Kondors etwas einfacher aus. Gemeinsam ist ihnen, dass jeweils auf den Flügeln und auf dem Treppenzeichen hinter dem hinteren Fuß, Fischköpfe abgebildet sind. Die beiden Kondore repräsentieren im andinen Weltbild ( => Kosmologie) Tag und Nacht.

Keru Tiwanaku, Museum of the American Indian, New York, aus: Arthur Posnansky "Tiahuanacu: The Craddle of American Man/ La cuna del Hombre americano", Vol. 3 (1896), Plate I © Ministerio de Educación, La Paz

Ausrollung des oben abgebildeten Keru, aus: Arthur Posnansky "Tiahuanacu: The Craddle of American Man/ La cuna del Hombre americano", Vol. 3 (1896), Plate Xa © Ministerio de Educación, La Paz

 

 

J.M.