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Carlos Fuentes

Fuentes

Carlos Fuentes
Bildquelle: Miquel Gener

Dem mexikanischen Schriftsteller Carlos Fuentes wurde am 29. Juni 2004 im Henry-Ford-Baus die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber verliehen. Mit dem Ehrendoktor der Philosophie zeichnet der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften in Kooperation mit dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin die außergewöhnlichen und vielfältigen Verdienste von Carlos Fuentes als Schriftsteller, Literaturtheoretiker und Vermittler zwischen den Kulturen aus. Die Laudatio hielt Prof. Dr. José María Pérez Gay von der Universidad Nacional Autónoma de México.

Carlos Fuentes’ Romanwerk ist nicht nur ein Meilenstein bei der Erneuerung der mexikanischen und lateinamerikanischen Literatur. Der Autor hat mit seinem künstlerischen Schaffen entscheidend dazu beigetragen, der lateinamerikanischen Geschichte und Kultur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu internationalem Ansehen zu verhelfen. Mit Werken wie „Terra Nostra“ wurde er in den siebziger Jahren zu einem der herausragenden Autoren der so genannten Boom-Literatur Lateinamerikas. In seinem wohl wichtigsten Roman begegnen sich mit bestechender Gelehrtheit „Alte“ und „Neue Welt“. Der lebendige Dialog zwischen diesen beiden war dem Weltbürger Fuentes stets ein inneres Anliegen.

Internationale Anerkennung fanden auch die literaturkritischen und literaturwissenschaftlichen Arbeiten Carlos Fuentes’. Von ihnen sind Anstöße ausgegangen, die ihn zu einem Vordenker und Erneuerer der literaturkritischen Praxis insgesamt werden ließen. Nicht zuletzt ist Carlos Fuentes als Intellektueller ein international anerkannter Gesprächspartner. Als mexikanischer Diplomat leistete er einen wichtigen Beitrag zur internationalen Integration seines Landes.

Deutschland, Berlin und die Freie Universität sind Carlos Fuentes vertraut. Übersetzungen seiner Werke sind auf dem deutschen Buchmarkt schon lange präsent (vor allem durch die Übersetzerin Maria Bamberg). Auf Einladung des DAAD-Künstlerprogramms kam er 1988 nach Berlin. Hier ist er seit 2002 Ehrenvorsitzender des Vorstandes der „Freunde des Ibero-Amerikanischen Instituts“.

Die Freie Universität Berlin fühlt sich mit Carlos Fuentes als einer weltweit vernommenen Stimme des mutigen öffentlichen Wortes aufs engste verbunden. Sie ehrt in ihm den überragenden Schriftsteller, den bedeutenden Wissenschaftler und den wirkungsmächtigen Intellektuellen einer demokratischen Weltöffentlichkeit.
(Pressemitteilung Nr. 129/2004 vom 23.06.2004)

Am 15. Mai 2012 verstarb Carlos Fuentes im Alter von 83 Jahren in Mexiko-Stadt. Ein Nachruf im Online-Magazin der Freien Universität Berlin von Susanne Klengel, Professorin für die Literaturen und Kulturen Lateinamerikas am LAI.

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