2) Ungleichheit, Gender, Ethnizität und soziale Exklusion
Bei dieser Forschungslinie werden die vielfältigen Formen von sozialer Exklusion und die Reproduktionsmechanismen von Ungleichheit analysiert, mit besonderer Beachtung der Herausforderungen, die von Ethnizitäts- und Geschlechterfragen für den Aufbau von demokratischen Gesellschafts- und Staatsformen in Lateinamerika ausgehen. Aus einer historischen und zeitgenössischen Perspektive soll die Beziehung zwischen Diversität, Ungleichheit und Entwicklung analysiert werden. Es werden ferner Debatten über Inklusions-, Multi-, Pluri- und Interkulturalitäts- sowie Reethnisierungsprozesse und deren Auswirkungen auf Dekolonisation, Staatsorganisation, öffentliche Politik und menschliche Entwicklung geführt. Besondere Bedeutung gilt dem Aufbau eines vielfältigen und differenzierten Staatsbürgertums. Es soll die Beziehung zwischen Ethnizität und Geschlecht bei der individuellen und kollektiven Subjektkonstruktion als Identitätsbezüge und kollektive Handlungsrahmen sowie als Widerstands- und lokale und globale Mobilisierungsformen untersucht werden. Ferner wird die Rolle der faktischen Mächte (Kirche, Streitkräfte, transnationale Unternehmen) beim Aufbau des Staatsbürgertums untersucht. Auch die Reflexion über intellektuelle und kulturelle Traditionen, die bisher aus dem hegemonialen Wissenssystem ausgeschlossen waren, ist Bestandteil dieser Forschungslinie.
Universitäten, die diese Forschungslinie anbieten: