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Hannah Müssemann, M.A.

Foto_Müssemann

Freie Universität Berlin

ZI Lateinamerika-Institut

Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin

Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden

Studium

2017 - 2019: Interdisziplinäre Lateinamerikastudien, M.A. - Freie Universität Berlin.

2012 - 2016: Germanistik und Portugiesisch B.A - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Akademischer Werdegang

Seit 05/2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Förderprojekt:Geschichtsvermittlung durch Unterhaltungsmedien in Lateinamerika. Labor für Erinnerungsforschung und digitale Methoden - GUMELAB

2018: Studentische Hilfskraft im DFG-Förderprojekt: Kolleg-Forschergruppe (KFG): The Transformative Power of Europe (2008-2018)

Berufserfahrungen außerhalb des Hochschulbereiches (Auswahl)

2019 - 2021: Fundraising und General Operations beim European Center for Constitutional and Human Rights

2015 - 2017: Teilkoordination „Kultur und Internationales“ Studierendenwerk Mainz

Vorträge

November 2022: Ruhr-Universität Bochum, Universität Hamburg: "Big Data and interdisciplinarity – somewhere between dream and nightmare. Using YouTube and Twitter as resources to analyze the impact of telenovelas and TV-series."

August 2022: Freie Universität Berlin, 6th World Conference of the International Federation for Public History: "The Reception of National Productions in an International Audience ̶ The Effect on the Historical Consciousness by Watching Telenovelas and Series in the Latin American Diaspora in the United States"

März 2022: Universität & Fachhochschule Potsdam: "Analyse der Rezeption von Telenovelas und Serien über lateinamerikanische Geschichte durch Algorithmen", Postervorstellung im Rahmen der 8. Jahrestagung "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum"

September 2021: University of Birmingham & University of St Andrews: "The perception of the GDR through the lens of Chilean refugee women after 1973"

Juli 2021: University of Brighton: "The transmission of transgenerational memories through telenovelas of memory (telenovelas de la memoria) and the impact on the collective historical consciousness"

Mai 2019: Universität Hamburg: „Die Wahrnehmung der DDR aus der Perspektive chilenischer Exilanten nach 1973“

Dissertationsprojekt: Erinnerungen an die Vergangenheit zuhause: Die Rezeption von Telenovelas in der lateinamerikanischen Diaspora in der USA. Eine genderspezifische Analyse.

In Lateinamerika werden vermehrt Serien und Telenovelas produziert, die sich mit historischen Themen der jüngeren lateinamerikanischen Vergangenheit, wie beispielsweise Militärdiktaturen oder bewaffneten Konflikten, auseinandersetzen. Die Vermittlung von Geschichte in Unterhaltungsmedien, die zur Verfestigung von Narrativen führen kann, zeigt die Relevanz, diese Formate als Forschungsobjekte näher zu beleuchten. Die historischen Ereignisse werden in diesen Produktionen häufig fiktional umgesetzt und schaffen es durch Mittel der Kommerzialisierung, eine breite Öffentlichkeit, auch über Ländergrenzen hinweg, zu erreichen. Eine adäquate und wahrheitsgetreue Darstellung der Geschichte erlaubt eine Identifikation mit den Figuren und regt somit die eigenen Erinnerungen an. Dies gilt insbesondere für Zuschauer:innen, die diese Zeit selbst miterlebt haben, aber auch für diejenigen, die sie durch Erzählungen von Familienmitgliedern kennen. Die Geschichten in den Telenovelas haben die Möglichkeit, Teil der kollektiven Erinnerung der Gesellschaft zu werden. Die Unterhaltungsmedien tragen damit zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zum Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft bei. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Wirkung der Telenovelas im transnationalen Raum, indem die Rezeption der gezeigten Inhalte in der lateinamerikanischen Diaspora in den USA untersucht wird. Welche Rolle spielt die Telenovela für die Identitätsbildung der Menschen, die zwischen den beiden Welten des Herkunfts- und des Ankunftsland leben? Kann die Telenovela einen stabilisierenden Charakter in Zeiten von Unsicherheit, Heimweh und Nostalgie haben? Analysiert werden die (Re)Konstruktionen von Erinnerungsbildern, die sich durch ausgewählte Telenovelas bei Latinxs, die in der USA leben, verändern können. Die Analyse erfolgt aus einer Genderperspektive, um herauszuarbeiten, ob und inwieweit sich die entstehenden Erinnerungsbilder bei Frauen und Männern als Telenovela-Publikum unterscheiden. Dafür werden Massendaten, wie Kommentare auf sozialen Netzwerken, wie Twitter und Youtube mittels automatisierter Verfahren (Natural Language Processing, NLP) gefiltert und evaluiert und qualitative Interviews mit Latinxs in den USA und Entscheidungsträger:innen aus dem Bereich der (spanischsprachigen) kommerziellen Unterhaltung in den USA geführt. Die Forschungsarbeit verbindet Methoden aus den Digital Humanities, der Geschichts- und Kommunikationswissenschaften und Kulturwissenschaft und leistet einen Beitrag zur Erinnerungsforschung im transnationalen Raum aus einer Genderperspektive.

Müssemann, Hannah: Das Land, in dem der Traum des Sozialismus weiterlebte. Die Wahrnehmung der DDR aus der Perspektive chilenischer Exilantinnen nach 1973, Münster 2021.