Porträt Mario Roberto Santucho
Schon während seiner Studienzeit im nordargentinischen Tucumán engagierte sich der 1936 geborene Mario Roberto Santucho politisch und gründete 1959 die Unabhängige Bewegung der Wirtschaftsstudenten (MIECE). Bei einer Kubareise 1962 begeisterte er sich für die kubanische Revolution und ihre comandantes, Ernesto „Che“ Guevara und Fidel Castro. Im gleichen Jahr gründeten seine Brüder Asdrúbal und Francisco René in Argentinien die trotzkistische Gruppierung Frente Revolucionario Indoamericano Popular (FRIP). Bei der Besetzung der Zuckerfabrik San José durch die FRIP griff Santucho das erste Mal zu den Waffen. Aus der Vereinigung verschiedener Gruppen entstand 1965 die Partido Revolucionario de los Trabajadores (PRT) unter Führung von Santucho und Nahuel Moreno. 1968 wurde die Entscheidung für den bewaffneten Kampf getroffen, im selben Jahr nahm Santucho an den Aufständen des Pariser Mai teil. Nach seiner Festnahme 1969 in Argentinien floh er aus dem Gefängnis und initiierte 1970 die Gründung des Ejército Revolucionario del Pueblo (ERP), dem bewaffneten Arm der PRT. Bis zu seiner Niederlage im Jahr 1975 machte das ERP durch Entführungen prominenter Persönlichkeiten, Banküberfälle und direkte Angriffe auf militärische Einrichtungen von sich reden. Bei einer spektakulären Flucht aus der Strafanstalt Rawson entkam Santucho mit weiteren fünf Guerillachefs. Kurz nach dem Putsch der Militärs im März 1976 wurde er am 19. Juli 1976 ermordet.
Markus Rauchecker