Terms of Work – Geschlechterperspektiven auf Konzepte und Formen von Zwangsarbeit und Menschenhandel
MA-Seminar, Wintersemester 2023/24
Trotz der zunehmenden Aufmerksamkeit in Medien und Politik gibt es in Soziologie und Politikwissenschaft kaum eine verlässliche empirische Forschung über gewalt- und zwangsbasierte Arbeitsformen, die in der Geschlechter- und Ungleichheitsdimension gleichermaßen relevant ist. Diese Phänomene, die rechtlich unter dem Begriff ‚Zwangsarbeit‘ oder ‚Menschenhandel‘ gefasst werden können, sind nicht als Randerscheinungen, sondern als struktureller Bestandteil (kolonial-)historisch geprägter Geschlechter- und Wirtschaftsstrukturen zu betrachten und empirisch zu untersuchen. Insbesondere aus den Gebieten der interdisziplinären historischen Globalisierungs- und Geschlechterforschung kommen wichtige Beiträge, um die Phänomene in ihrer (post-)kolonialen, globalwirtschaftlichen und klassifikatorischen Breite zu analysieren. Das Seminar ist auf feminisierte Tätigkeiten fokussiert und gibt Gelegenheit, sich konzeptionell und wissenssoziologisch mit historischen und gegenwärtigen Konzepten und Formen von Zwangsarbeit und Menschenhandel zu beschäftigen. Dabei stehen sowohl empirische als auch konzeptionelle Interessen – etwa über die Grenzziehungen zwischen Freiheit und Unfreiheit sowie Produktion und Reproduktion – im Vordergrund. Dieses Seminar gibt den Studierenden auch die Möglichkeit, aktuelle Debatten und Forschungen zu gewalt- und zwangsbasierte Arbeitsformen aus einer Geschlechterperspektive zu diskutieren, insbesondere im Rahmen eigener Recherchen.
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Zeit & Ort
18.10.2023 - 14.02.2024
wöchentlich (Mi) 12:00-14:00 Uhr
003 (Seminarraum), Boltzmannstraße 1, 14195 Berlin