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Selbtzeugnisse von Juden nach der Rückkehr aus Lateinamerika nach Berlin (1945/49-1970)

Von 1933 bis zum Ende des 2. Weltkriegs war Lateinamerika ein wichtiges Zielgebiet für Flüchtende vor dem Nationalsozialismus. Zehntausende Juden entkamen dem sicheren Tod in Deutschland, doch fristeten sie in Lateinamerika häufig ein von Not und Entbehrung geprägtes Dasein.

Nach 1945 versuchten viele, trotz der Verfolgungserfahrungen nach Deutschland zurückzukehren, um das ihnen geraubte Eigentum zurückzufordern und für das ihnen und ihren Familien angetane Unrecht entschädigt zu werden. Im Nachkriegsdeutschland erlebten sie dann in vielen Fällen eine zweite Traumatisierung, denn man begegnete ihnen in der jungen Bundesrepublik immer noch mit Ablehnung.

Die Schicksale dieser Menschen sind von wenigen prominenten Ausnahmen abgesehen bislang kaum bekannt, obwohl sie in den Akten der Entschädigungsbehörde und des Wiedergutmachungsamtes des Landes Berlin sehr gut dokumentiert sind. Die dort vorhandenen Quellen legen Zeugnis ab über die Exilerfahrungen, über die familiäre Situation und Netzwerke sowie die Kontinuitäten des Antisemitismus und die Problematik von Rückwanderung und Entschädigung im Berlin der Nachkriegszeit.

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