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The Comeback of the Latin American Armed Forces: Continuities, Changes, and Challenges to Democratic Security Governance

Vor dem Hintergrund einer Sicherheitslage, die als außergewöhnliche Bedrohung für die nationale Stabilität wahrgenommen wird, haben die Regierungen in ganz Lateinamerika die Streitkräfte in einem seit dem Ende des Kalten Krieges unbekannten Ausmaß verstärkt. Das Projekt "The Comeback of the Latin American Armed Forces: Continuities, Changes, and Challenges to Democratic Security Governance" untersuchte dieses Comeback des lateinamerikanischen Militärs. Es war das erste Projekt, das die Herausforderungen, die diese (Re-)Militarisierung für die öffentliche Sicherheit und die demokratische Regierungsführung in der Region darstellt, aus einer interdisziplinären und historisch informierten vergleichenden Perspektive untersucht.

Das Projekt bewertete die historische Dimension der militarisierten öffentlichen Sicherheit in Lateinamerika und untersuchte die aktuelle Rolle des Militärs im Kampf gegen Kriminalität und Gewalt. Um die damit verbundenen Herausforderungen für die demokratische Regierungsführung zu analysieren, hat das Projekt Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Politikwissenschaft, Geschichte und Lateinamerikastudien zusammengebracht. Das Projekt konzentrierte sich auf empirische Fallstudien, die von Argentinien, Brasilien und Kolumbien bis hin zu Mexiko und dem "Triángulo Norte" in Zentralamerika (El Salvador, Guatemala und Honduras) reichen. Mit Unterstützung des OX-BER Research Partnership Seed Grant hat das Projektteam zusammen mit einem breiten Spektrum von Expert*innen auf dem Gebiet der zivil-militärischen Beziehungen und der Sicherheitspolitik ein gemeinsames Forschungsprogramm ausgearbeitet. Es zielte darauf ab, eine Datenbank über militärische Interventionen und einen umfassenden Forschungsantrag zu entwickeln, um die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgemeinschaften in Berlin und Deutschland zu stärken.

Ziel des Projekts war es, die spezifischen Konstellationen der zivil-militärischen Beziehungen sowie die regionalen Muster aus einer diachronen und synchronen vergleichenden Perspektive zu bewerten. Um dies zu erreichen, wurden vier Hauptfragen behandelt:

1. Warum vertrauen die lateinamerikanischen Bürger den Streitkräften, und was erwarten sie vom Militär?

2. Warum und unter welchen Bedingungen verlassen sich zivile politische Entscheidungsträger bei der Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität auf das Militär?

3. Welche Folgen hat die (Re-)Militarisierung der inneren Sicherheit für demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Sicherheit und Menschenrechte in Lateinamerika?

4. Wie wirkt sich dieses "Comeback" des Militärs in der Region auf den Demokratisierungsprozess in der Region aus?

Das Projekt lief von November 2019 bis Dezember 2020 und wurde von Prof. Dr. Marianne Braig, Dr. Carlos A. Pérez Ricart und Dr. Markus Hochmüller durchgeführt und durch ein Seed Grant der OX/BER Research Partnership gefördert.

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