Springe direkt zu Inhalt

Berichte über durchgeführte Veranstaltungen

                                                                                                                           

News vom 04.04.2012

Internationales Symposium "European-indigenous Trans/Mission: Translation Strategies in Colonial Latin America" - "Trans/Misión europeo-indígena: Estrategias de traducción en América Latina en la época colonial"

26.-28. Oktober 2011, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin, in Zusammenarbeit mit der University of Stirling
Leitung: Prof. Dr. Ingrid Kummels und Dr. Sabine Dedenbach-Salazar
Organisation: Dr. Elke Ruhnau

Das internationale Symposium „Europäisch-indigene Trans/Mission: Übersetzungsstrategien im kolonialen Lateinamerika“ beschäftigte sich mit der Frage, welche Übersetzungsstrategien von christlichen Geistlichen und indigenen Intellektuellen eingesetzt wurden, um nicht nur sprachliche und kulturelle Verständigung, sondern auch ihre jeweils spezifischen und oftmals divergierenden Ziele zu erreichen. Ziel der Tagung war es, Ansätze der Linguistik sowie der Ethnologie und Ethnohistorie in einem interdisziplinären Dialog zu vereinen, um ein breiteres Verständnis von Kulturkontakt, transkulturellen Prozessen und ideologischen Implikationen des Übersetzens zu erzielen. Ein weiteres Ziel der Tagung war die Intensivierung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs in Lehre und Forschung über indigene Sprachen Lateinamerikas.
An der Tagung nahmen Teilnehmer aus den Niederlanden, Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Mexiko und Brasilien teil.

Internationale Tagung "Brasil no contexto global / Brazil in Global Context (1870-1945)"

27.-29. Oktober 2011, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Leitung: Prof. Dr. Stefan Rinke
Organisation: Georg Fischer, Christina Peters, Frederik Schulze
Die Tagung wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Fritz Thyssen Stiftung.

Mit der Tagung „Brasilien im globalen Kontext (1870-1945)“ fand erstmals eine Tagung zu brasilianischer Geschichte in Deutschland statt. Brasilien-Historikerinnen und -Historiker aus Deutschland, Brasilien, den USA, Großbritannien, Frankreich und Österreich kamen zusammen, um Brasiliens Einbettung in globale Verflechtungen zu diskutieren. Ziel der Tagung war es, eine Bestandsaufnahme der geschichtswissenschaftlichen Brasilienforschung im Kontext der jüngeren Debatten über transnationale und globalhistorische Perspektiven zu leisten, Forschungslücken zu identifizieren und methodisch-theoretische Ansätze zu reflektieren. Dabei wurden vor allem regional heterogene Ausgestaltungen von Globalisierungsprozessen, die Entstehung von Nationalstaatskonzepten, Verflechtungen, reziproke Austauschprozesse und Wissenszirkulationen diskutiert.

Zum ausführlichen Tagungsbericht

Lesung der Anna-Seghers-Preisträgerin Lina Meruane

21. November 2011, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin

Am 21. November 2011 fand eine Lesung der Anna-Seghers-Preisträgerin Lina Meruane statt. Die in Chile geborene und in New York lebende Schriftstellerin Lina Meruane hielt einen Vortrag über die zeitgenössische chilenische Literatur im lateinamerikanischen Kontext und las aus ihrem Werk. Wesensmerkmale von Meruanes Werk sind die experimentelle Schreibweise und der Dialog mit den großen lateinamerikanischen Schreibtraditionen, insbesondere dem Neobarock. Der Anna-Seghers-Preis wird jährlich an einen Autor oder eine Autorin aus Lateinamerika und Deutschland verliehen.

Internationales Symposium "Afro-Indigenous Cultural Heritage: Debates on its Conservation, Consumption and Institutionalization in Latin America"

5.-6. Dezember 2011, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Ingrid Kummels und Dr. Heike Drotbohm

Mit Peter Wade (University of Manchester), Diana Bocarejo (Universidad del Rosario, Bogotá), Ernst Halbmayer (Philipps-Universität Marburg), Paula López Caballero (El Colegio de México), Sheenagh Pietrobruno (Fatih Universitesi, Istanbul).

Das Symposium befasste sich mit dem Zusammenspiel von indigen und afrikanisch imaginierten Identitäten, institutionalisierter Kulturpolitik und der diesbezüglichen Positionierung von Akteuren in lateinamerikanischen Alltagswelten. Rück- oder Neubezüge auf ‚indigene’ bzw. ‚afrikanische’ Traditionen, so z.B. in Musik, Tanz, Festen und Religion haben in viele gesellschaftlichen Bereichen Lateinamerikas und der Karibik Konjunktur und werden u.a. in globalen Konsumketten sowie auch für die Durchsetzung von lokalen partikularen Gruppeninteressen artikuliert. Das Zusammenspiel von indigenem und afrikanischem Kulturerbe führt zu einer tiefgreifenden Transformation der Beziehungen zwischen ethnischen Minderheiten und den Nationalstaaten in Lateinamerika sowohl in nationalen als auch in transnationalen Kontexten. Der Workshop untersuchte, durch welche Akteure und in welchen Alltags- und Politikfeldern kulturelle Genealogien, Zugehörigkeiten und Anspruchsartikulationen unter Bezugnahme auf das indigene Amerika und Afroamerika konstruiert und transformiert werden.

Literaturwissenschaftlicher Workshop "Novas Vozes – Junge Literatur aus Brasilien"

Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin, 8.-10. Dezember 2011
Leitung: Prof. Dr. Susanne Klengel, Christiane Quandt und Dr. Georg Wink zusammen mit Peter W. Schulze (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

In dem literaturwissenschaftlichen Nachwuchsworkshop trafen sich zwanzig Wissenschaftler/innen, die in Deutschland und Österreich zur brasilianischen Literatur forschen, um sich intensiv mit den literarischen Werken des 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. In sechs thematischen Blöcken wurde untersucht, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten diese vielgestaltige Literatur ausmachen. So behandelten die Vorträge z.B. die Repräsentation von realer und medialer Gewalt im öffentlichen Raum bzw. auf der Ebene der Erinnerung. Untersucht wurden auch experimentelle, intermedial geprägte Werke zwischen Literatur, Film und Comics, Diskurse über Körper und Identität(en) und über global verflochtene Lebenswelten. Im Rahmenprogramm trat der bayrisch-brasilianische Schriftsteller und Sprachkünstler Zé do Rock auf, der in seiner Performanz sprachanalytische Experimente mit interkulturellen Anekdoten und gesellschaftskritischen Provokationen verknüpfte. Die Ergebnisse des Workshops sollen in einem Sammelband veröffentlicht werden.

Pressebericht

Internationale Gedenktagung für Friedrich Katz

12. Dezember 2011, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Leitung: Prof. Dr. Marianne Braig/ Prof. Dr. Stefan Rinke/ Dr. Stephanie Schütze

mit John Coatsworth (Columbia University), Enrique Semo (Universidad Nacional Autóno¬ma de México), Javier Garciadiego (El Colegio de México), Claudio Lomnitz (Columbia University), Emilio Kouri (University of Chicago), Walther Bernecker (Universität Erlangen-Nürnberg), Hans-Jürgen Puhle (Johann Wolfgang Goethe- Universität, Frankfurt) und Hans Werner Tobler (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich)

An der Friedrich Katz Gedenkkonferenz nahmen neben Mitarbeiter/innen, Doktorand/innen und Studierenden des Lateinamerika-Instituts und der Freien Universität, viele Kolleg/innen der Lateinamerikaforschung aus Berlin und dem deutschsprachigen Raum teil. Zudem verlieh die Anwesenheit der Familie von Friedrich Katz, seiner Frau Jana, seiner Kinder Leo Katz und Jaqueline Ross aus den USA sowie seiner aus der Schweiz und Frankreich angereisten Cousins, der Konferenz eine feierliche Stimmung. Die Vorträge der Konferenz vermittelten insgesamt ein inhaltlich rundes Bild über das Leben und Werk von Friedrich Katz und seiner großen Bedeutung für die Lateinamerikaforschung. Das erste Panel der Gedenkkonferenz am Vormittag thematisierte das facettenreiche Leben und Werk von Friedrich Katz zwischen Berlin, Wien, Mexiko-Stadt und Chicago. Das Panel am Nachmittag hatte die Würdigung des Werkes von Friedrich Katz aus der Perspektive der Historiographie zum Thema. Die Vorträge der Konferenz werden auf einer Web-Seite, die dem Ehrendoktor der Freien Universität Berlin Friedrich Katz gewidmet sein wird, auf der LAI-Homepage veröffentlicht.

Weingartener Lateinamerikagespräche 2012: "Umwelt und Entwicklung in Lateinamerika: Widerspruch oder Perspektive?"

13.-15. Januar, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungshaus Weingarten
Leitung: Dr. Rainer Öhlschläger (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)/ Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt (Universität Kassel) / Dr. Kristina Dietz (LAI, Freie Universität Berlin)

Das Spannungsverhältnis zwischen Umwelt und Entwicklung in Lateinamerika stand im Mittelpunkt der diesjährigen Weingartener Lateinamerikagespräche. Durch das starke Wirtschaftswachstum, das viele Länder der Region wegen des seit Jahren anhaltenden Rohstoffbooms verzeichnen, ergeben sich für die Regierungen Lateinamerikas neue sozialpolitische Handlungsspielräume. Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren die Wirtschaftspolitik jenseits des Modells der Rentenabschöpfung nur unmerklich neu ausgerichtet. Auch entwickeln sich mit der Ausbeutung von Ressourcen immer wieder gesellschaftliche Konflikte mit Bevölkerungssektoren, die von den negativen Folgen des Ressourcenabbaus betroffen sind.
Mit dem Ziel, diese aktuellen Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren, boten zehn Vorträge und eine Podiumsdiskussion über 80 TeilnehmerInnen Einblicke in aktuelle Forschungen und Studien, die sich mit gesellschaftlichen Leitbildern und Entwicklungsparadigmen, mit der Geschichte und Gegenwart der ökologischen Krise des Kontinents und mit der Natur als Konfliktfeld befassen.

Zum ausführlichen Tagungsbericht

2. desiguALdades.net-Summer School: "Interdependent Inequalities in a Global Perspective. Class, Racial, Gender and Ethnic Asymmetries in Latin America"

31. 10. – 04.11.2011, Buenos Aires, Argentinien
In Kooperation mit dem Instituto de desarrollo económico y social (IDES), Buenos Aires
Leitung: Prof. Dr. Sergio Costa, Prof. Dr. Elizabeth Jelin (IDES)
Koordination: Simon Ramírez-Voltaire

Die Summer School 2011 fand in Kooperation mit IDES in dessen Sitz in Buenos Aires mit insgesamt 40 Vortragenden, Doktoranden und Postdoktoranden aus Europa und Lateinamerika statt.

Vorträge von Marianne Braig (Berlin), Marcela Cerrutti (Buenos Aires), Sérgio Costa (Berlin), Barbara Göbel (Berlin), Elizabeth Jelin (Buenos Aires), Gabriel Kessler (Buenos Aires), Laura Mombello (Buenos Aires), Verena Stolcke (Barcelona), Juan Piovani (Buenos Aires).

Informationen

2.  desiguALdades.net-Jahreskonferenz: "New Differences, Persistent Inequalities? Latin American Experiences"

8.12. – 9.12.2011, Seminaris CampusHotel Berlin
Leitung: Prof. Dr. Marianne Braig (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Sérgio Costa (Freie Universität Berlin), Dr. Barbara Göbel (IAI)
Koordination: Simon Ramirez-Voltaire

Im Anschluss an die erste desiguALdades.net-Jahreskonferenz (2010), die auf transregionale Interdependenzen fokussierte, konzentrierte sich die Jahreskonferenz 2012 auf Interdependenzen zwischen Bestrebungen zur Reduzierung von Ungleichheiten und auf Artikulationen von Differenzen in Lateinamerika.

Keynotes hielten Andrew Canessa (Colchester/Essex) und Juan Pablo Jiménez (Santiago de Chile).

Informationen

Workshop Marianne Braig (IRTG Berlin)/ Marisa Belausteguigoitia (IRTG Mexico):  "Autorización para hablar: Los derechos humanos como metatexto que permite hablar a los subalternos"

November 24, 2011, El Colegio de México, Mexico

Marianne Braig and Marisa Belausteguigoitia gave a workshop at the Colegio de México on the use of human rights discourses by subaltern sections of society. In her lecture, Braig elucidated how oppressed sections of society can take up a relation to appropriate human rights discourses. Marisa Belausteguigoitia, Director of the Programme for Gender Studies at UNAM, discussed key statements of Subaltern Studies and combined these with case studies from current social movements.

Workshop Claudio Lomnitz (Columbia University): "On the Origin of the Mexican Race"

January 27, 2012, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Organisation: International Research Training Group ‚Between Spaces‘

On January 27 we were pleased to participate in a workshop with Prof. Claudio Lomnitz of Columbia University. His lecture dealt with the question of how the idea of a particular Mexican race was born, focusing on how Mexicans turned into a racial type between the end of the XIX and the beginning of the XX century.
Subsequently, both doctoral students and post-doctoral fellows presented their ongoing research projects in a very motivating atmosphere. The selection of Prof. Claudio Lomnitz as the discussant of this event could not have been more precise. As an anthropologist also interested in history, he delivered concise and thoughtful suggestions about a wide range of topics. The outcome was a stimulating interdisciplinary space where we were all enhanced by the discussion of diverse research projects.