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Veranstaltungen

Berichte über Veranstaltungen im WS 2014/15


International Symposium "Brazil 2015 and Beyond: The Difficult Balance between Democratic Governability, Economic Growth and Politics of Inclusion"

30. Januar 2015, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201
Organisation: Marianne Braig, Sérgio Costa, Lucio Rennó
Förderung: DAAD

Das internationale Symposium am Lateinamerika-Institut (LAI) der Freien Universität Berlin thematisierte die Balance zwischen Demokratie, wirtschaftlichem Wachstum und Inklusionspolitik in Brasilien. Die Veranstaltung brachte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Brasilien, Europa und Berlin zusammen, die aus unterschiedlichen Perspektiven die Wahlen und zukünftigen Herausforderungen in Brasilien analysierten und diskutierten. Im Vordergrund standen dabei aktuelle Geschehnisse, die die erste Amtsperiode von Präsidentin Dilma Rousseff prägten und die Erwartungen, die seit ihrer Wiederwahl im Oktober 2014 an sie gestellt werden. Neben der Debatte über politische Reformen in Brasilien wurden auch die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft, die partizipatorischen Prozesse im brasilianischen Staat sowie der Disput über die Umweltpolitik des Landes analysiert. Des Weiteren wurden Schlüsselfragen im Hinblick auf Inklusion und Ungleichheit in Brasilien diskutiert.
Mehr als 70 Studierende, Wissenschaftler/innen sowie Beschäftigte von Stiftungen und staatlichen Einrichtungen aus dem In- und Ausland nahmen an der Veranstaltung teil, die gemeinsam von Susanne Klengel (LAI), Lucio Rennó (DAAD-Gastprofessor) und der brasilianischen Botschafterin Maria Luiza Ribeiro Viotti eröffnet wurde.

Nachwuchskonferenz "Después de Ayotzinapa: Estado, crimen organizado y sociedad civil en México"

19./20.02.2015, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201
Organisation: Nina Lawrenz (LAI), Tanja Wälty (IGK), Carlos A. Pérez Ricart (IGK)

Am 19. und 20. Februar 2015 fand am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin in enger Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung, dem Verein “México vía Berlín“ und dem Internationalen Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen“ die Konferenz “Después de Ayotzinapa: Estado, crimen organizado y sociedad civil en México” statt.

Die Veranstaltung, eine Antwort auf das Verschwinden von 43 Student/innen aus Ayotzinapa, Guerrero, verfolgte drei Hauptziele. Zunächst sollte das Thema der Gewalt in Mexiko aus der Perspektive verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen untersucht werden. Als zweites Ziel galt das Aufgreifen einer Diskussion in Deutschland über den empirischen und theoretischen Kenntnisstand von Gewalt, Staatssicherheit, organisiertem Verbrechen und sozialen Bewegungen, eine Diskussion, die von verschiedenen Forschungsinstitutionen geführt wird. Schließlich verfolgte die Konferenz das Ziel, einen Raum für einen Dialog über die aktuelle Situation in Mexiko und die Möglichkeiten von Änderungen zu schaffen, an dem sich Akademiker/innen, Student/innen und Aktivist/innen beteiligten.

An der Konferenz nahmen Forscher/innen einer breit gefächerten Reihe von Disziplinen teil, darunter die Politikwissenschaften, Geschichte, Jura, Soziologie und die Kulturwissenschaften. Journalist/innen, Student/innen, Aktivist/innen und Forscher/innen tauschten ihre unterschiedlichen Standpunkte aus. Dazu gehörte eine grundlegende theoretische Untersuchung verschiedener Konzepte von Staat, öffentlicher Sicherheit und Gewalt. Die Teilnehmer/innen der Diskussionen erkannten, dass die aktuellen gewalttätigen Ereignisse in Mexiko die akademische Welt mit neuen Phänomenen konfrontieren, für die die Forschung bisher noch nicht über ein geeignetes Arsenal an Kategorien verfügt.

Von besonderer Relevanz für die Konferenz erwies sich die Anwesenheit von Historiker/innen, da sie die Kontinuitäten und Brüche innerhalb der mexikanischen Gesellschaft in Bezug auf den Drogenhandel und die Gewalt hervorhoben. Insgesamt eröffneten die verschiedenen Präsentationen einen Raum für bereichernde Diskussionen mit einer breiteren Öffentlichkeit. Jedem wurde der komplizierte Charakter der mexikanischen öffentlichen Politik klar. Schließlich zeigte die Konferenz deutlich, wie die Ereignisse von Ayotzinapa – trotz aller Versuche der mexikanischen Autoritäten, diese auf einen isolierten Vorgang zu reduzieren – Teil einer systemischen Krise bezüglich des Gebrauchs von legitimer Gewalt sind. Die mexikanische Regierung ist konfrontiert mit Schemata von Korruption und einer Kultur der Straflosigkeit, die die Untersuchungen solch gewalttätiger Ereignisse verhindern, eine Situation, für die es keine einfache Lösung gibt.
(Kenya Herrera, IGK Berlin/Potsdam)

Workshop Marco Estrada Saavedra: "Política popular contestataria: reflexiones teóricas y metodológicas"

12.02.2015, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 243
Organisation: Internationales Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen“

Am 12. Februar 2015 konnte das Internationale Graduiertenkolleg “Zwischen Räumen” den mexikanischen Soziologen Marco Estrada Saavedra als Gast begrüßen. Marco Estrada ist Professor des Colegio de México. In seiner Forschung behandelt er zeitgenössische Sozialtheorien, Theorien sozialer Systeme, politische Konflikte und soziale Bewegungen und die Anthropologie des Staates.

Marco Estrada began seinen Workshop mit einem anregenden Vortrag. Nach einer Darlegung von vier Interviews mit Mitgliedern der Zapatistischen Nationalen Befreiungsfront und der Volksversammlung von Oaxaca hob Estrada einige theoretische und methodologische Probleme hervor, die sich aus der Analyse der Politik dieser Volksakteure und vor allem dieser sozialen Bewegungen ergaben. Der erste Teil seines Vortrags präsentierte die beiden wichtigsten theoretischen Traditionen beim Studium von sozialen Bewegungen. Daraufhin beschrieb Estrada die ihnen inhärenten theoretischen Probleme und beschloss seinen Vortrag mit dem Benennen einer Reihe von methodologischen Indikationen für das Studium der populär-politischen Streitfrage sozialer Bewegungen, Indikationen, die sich ebenfalls als nützlich für die Analyse der Kulturen der Volksakteure erweisen.

Der zweite Teil des Workshops widmete sich den Forschungsarbeiten einiger der Promotionsstudent/innen des IGK “Zwischen Räumen”. Da die Promovend/innen bereits einige Wochen vorher ihre Exposés an Marco Estrada geschickt hatten, war eine gute Basis für Diskussionen gegeben. Nach einer kurzen Einführung in die jeweiligen Projekte durch die Teilnehmer/innen kommentierte Marco Estrada die Arbeiten und bot sowohl Ermutigung wie konstruktive Ratschläge.

Insgesamt war der Workshop eine gute Gelegenheit für die Teilnehmer/innen, um sich weitergehend für ihre eigene Arbeit inspirieren zu lassen. Von der gut aufgenommenen einführenden Präsentation bis zu den hilfreichen Kommentaren zu den Forschungsprojekten der Promovend/innen und den lebhaften Diskussionen war der Workshop für alle Beteiligten äußerst bereichernd.
(Katharina Farys, IGK Berlin/Potsdam)

Aktuelle Termine


ADLAF-Nachwuchstagung 2015

26./27.06.2015, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201 & 243
Die Nachwuchsgruppe der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) veranstaltet am 26. und 27. Juni 2015 ihre vierte interdisziplinäre Tagung für NachwuchswissenschaftlerInnen in Kooperation mit dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin (LAI) und dem Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz (IAI) in Berlin. In diesem Jahr ist die Nachwuchstagung in die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Gründungsjubiläum der ADLAF eingebunden. Auftaktveranstaltung ist am 25. Juni 2015 ein feierliches Symposium im Ibero-Amerikanischen Institut.

Forschungstage „Cartografías, constelaciones, imaginarios“

03./04.07.2015, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin, Raum 201
Die Doktorandengruppe des Bereichs Literaturen und Kulturen organisiert für den 3. und 4. Juli 2015 ein offenes Kolloquium, an dem NachwuchswissenschaftlerInnen der Literatur- und Kulturwissenschaftleren, die zu Lateinamerika forschen, ihre aktuellen Projekte vorstellen können.

Panel „Afro-Caribbean and indo-Caribbean: Social fields and decolonial options”

Organisation: Dr. Claudia Rauhut/Prof. Dr. Manuela Boatcă
International Conference of the Society for Caribbean Research/Socare “Reshaping (g)local dynamics of the Caribbean”. Relaciones y Deconexiones – Relations et Déconnections – Relations and Disconnections, 14.10. – 17.10. 2015, Leibniz-Universität Hannover


Nachwuchskonferenz “Liminalität – Liminality – Liminalité – Liminalidad” des IGK Berlin/Potsdam mit dem deutsch-kanadischen IGK „Diversity“

 10.-13. Juni 2015, Universität Trier

Konferenz IGK “Entre Espacios y violencia”

16. und/oder 17. Juni 2015, Internationales Graduiertenkolleg “Zwischen Räumen”, ZI Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin

Eröffnung der Ausstellung “Globalisierung von unten: die informellen Märkte von La Salada (Buenos Aires) und Tepito (México DF)”

18. Juni 2015, 18 Uhr, Ibero-Amerikanisches Institut