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Drittmittelprojekte

Aktuelle Drittmittelprojekte

Der DFG-Sonderforschungsbereich „Affective Societies – Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten“ verfolgt das Ziel, ein neues Verständnis von Gesellschaften zu etablieren, das der fundamentalen Bedeutung von Emotionalität und Affektivität für das Zusammenleben in den mobilen und vernetzten Welten des 21. Jahrhunderts Rechnung trägt. Die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zehn Disziplinen gehen davon aus, dass Emotionen und Affekte keine Randphänomene sind, sondern die Basis jeglicher Sozialität. Beteiligte Einrichtungen sind neben der Freien Universität die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Universitätsmedizin Berlin, der gemeinsame medizinische Fachbereich von Freier Universität und Humboldt-Universität sowie das Institut für Soziologie der Technischen Universität Berlin.

Die Altamerikanistik/Kulturanthropologie des Lateinamerika-Instituts beteiligt sich mit dem Teilprojekt A05 „Die affektive Produktion von ‚Heimat‘: Patronatsfestvideos im transnationalen Kontext Mexiko/USA“ am SFB 1171. Es untersucht aus visuell-anthropologischer Perspektive, wie zwischen Mexiko und den USA transnationale Zugehörigkeit in und durch das Medium des Patronatsfestvideos affektiv hergestellt und verhandelt wird. Die Videos konstituieren ein eigenes Genre, das seit dem Jahr 2000 im Zuge der internationalen Migration aus Oaxacas Sierra Norte in die USA, aktuell eine der Hauptsenderegionen Mexikos, entstanden ist. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ingrid Kummels geht das Teilprojekt der Frage nach, wie die Akteur_innen grenzübergreifend affektiv ‚Heimat‘ im Rahmen der Produktion, der Zirkulation und des Konsums von Videofilmen, die das Fest zu Ehren der Schutzheiligen in der mexikanischen Herkunftsgemeinde dokumentieren, bilden (Laufzeit 2015-2019).

Das DFG-Sachbeihilfe-Projekt "Fußball als Zugehörigkeitsraum: Amateurfußballteams lateinamerikanischer Migrant/innen in Rio de Janeiro und São Paulo" untersucht das Entstehen von Zugehörigkeitsräumen im Kontext von Migration und Amateurfußball. Dies wird ethnographisch am Beispiel von Amateurfußballteams von peruanischen und bolivianischen Migrant/innen in den brasilianischen Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo untersucht. Dabei soll die gesellschaftliche Bedeutung von Fußball als alltägliche transkulturelle Praktik analysiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den geschlechtsspezifischen Unterschieden zwischen weiblichen und männlichen Amateurfußball-teams. Unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Schütze wird untersucht, welche transkulturellen und geschlechts-spezifischen Aneignungsstrategien migrantische Amateurfußballspieler-/innen zur Ausgestaltung von Zugehörigkeitsräumen bilden (Laufzeit 2017-2020).

Das DFG-Sachbeihilfe-Projekt "Organized violence, new migration patterns, and development: A comparative study in Europe and the Americas" untersucht unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Schütze und Prof. Dr. Ludger Pries von der Ruhr Universität Bochum organisierte Gewalt im Rahmen von (Zwangs-) Migration. In einer transregionalen Vergleichsstudie mit vertieftem Fokus auf die Transitländer Mexiko und Türkei, soll insbesondere die Akteur_innenperspektive eingebettet in die Frage nach Entwicklung und sich verändernden Migrationsmustern und -politiken zum Tragen kommen. Mithilfe von quantitativen Studien, ethnographischer Forschung und verschiedenen Interviewmethoden sollen auf Mikro- , Meso und Makroebene (vom Individuum bis zu nationalen und supranationalen Politiken) Daten erhoben und gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus den Herkunfts-, Transit- und Ankunftsländern systematisiert werden (Laufzeit 2019-2022).

Abgeschlossene Drittmittelprojekte

  • Zeitzeugen des Kulturkontakts: Neue Forschungs- und Interpretationszugänge zum materiellen Erbe der indigenen Bevölkerung des Amazonasgebietes (Oberer Rio Negro), Gemeinschaftsprojekt von Prof. Dr. Ingrid Kummels (FU Berlin) mit Dr. Michael Kraus (Universität Bonn) und Prof. Dr. Ernst Halbmayer (Universität Marburg), finanziert durch die Volkswagen Stiftung. (2014)
  • DFG-Projekt „Erforschung interkultureller Kommunikationsräume in Alt-Peru am Beispiel der formativzeitlichen Besiedlung der Siedlungskammer Cayán“. (2009-2010)
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Forschungszentrum Brasilien
Studien der Inklusion, Intersektionalität und sozialer Gleichheit