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Wissenszirkulationen

Wissenszirkulationen

Durch die Analyse unterschiedlicher Konfigurationen von globalem und lokalem Wissen werden in diesem Schwerpunkt unterschiedliche Formen der Wissensproduktion in Lateinamerika seit Beginn der 1990er Jahre untersucht. Das Forschungsinteresse richtet sich zunächst auf die Konstitution von „Zwischenräumen“, in denen hybride Konfigurationen von Wissen und Bedeutung stattfinden und epistemologische Grenzen sich verschieben. Darüber hinaus wird die Dezentrierung der bisher dominanten europäischen und angelsächsischen Perspektiven auf die globalen Prozesse angestrebt. Eine solche Dezentrierung und deren methodische Reflexion ist eine zentrale Voraussetzung für die Untersuchung von Zirkulationsprozessen des Wissens, die sich den eindimensionalen und linearen Schemata von „Transfer“ und „Rezeption“ entzieht. Dabei wird das Augenmerk auf komplexe, widersprüchliche und sich wechselseitig überdeterminierende Prozesse gerichtet, die den globalen Raum neu strukturieren; Analysekategorien dieser Forschungsperspektive sind insbesondere Geschlecht, Ethnie und Klasse.

Durch die Analyse von Prozessen der hegemonialen Wissenskonfigurationen werden die Thesen von der Homogenisierung des Wissens durch zunehmende Vernetzung einerseits und von der Produktion von Differenz und Fragmentierung andererseits gegenübergestellt. Gegenstand der Untersuchungen sind alternative Wissensformen, wie z.B. indigenes Wissen oder Wissen, das im Kontext sozialer Bewegungen generiert wird, akademisches Wissen und die globale Zirkulation von symbolischen Produktionen.

Zuständige Wissenschaftlerinnen: Prof. Dr. Marianne Braig, PD Dr. Martha Zapata Galindo