M.A. Sara Bellezza
Freie Universität Berlin
ZI Lateinamerika-Institut
Sozial- und Kulturanthropologie
Doktorand/in
14197 Berlin
Wissenschaftlicher Werdegang:
Seit 04/2020
Promotionsstudium in der Sozial- und Kulturanthropologie am Lateinamerika-Institut der FU Berlin
09/ 2019
Master in Interdisziplinäre Lateinamerikastudien an der FU Berlin
03/ 2018
Forschungsaufenthalt in Kingston/ Jamaica: Datenerhebung für die Masterarbeit
01/2017 – 06/2017
Auslandsstudium an der University of the West Indies- Mona Campus Jamaica
09/ 2015
Bachelor in Sozial- und Kulturanthropologie; Lateinamerikastudien und Italienisch an der FU Berlin
Forschungsschwerpunkte
Migration/ Deportation/ Post-koloniale Studien/ Gender/ Staatsanthropologie
Forschungspraxis:
Belonging, Rights and Justice- Multi-sited narratives travelling through the deportation corridor between the UK, US and Jamaica. Masterarbeit (2019)
Criminalization of flight and escape Aid- Controversies in the European Migration Policies. Research Project (2015-2017)
Promotionsprojekt:
Betreuung: Prof. Dr. Stephanie Schütze
Arbeitstitel: Formen (rechtlichen) Aktivismus‘ gegen die Kriminalisierung von Migration. Eine Fallstudie von Agency und Widerstand um das sichere Drittstaatenabkommen zwischen den USA und Guatemala
Dieses in der Sozial- und Kulturanthropologie, sowie interdisziplinären kritischen Migrations- und Grenzregime Studien angesiedelte Forschungsprojekt untersucht mit ethnographischen Methoden Formen des Widerstands, in gerichtlichen Verfahren und darüber hinaus, an der US-Mexikanischen Grenze. Das US-amerikanische Migrations- und Grenzregime steht seit langem wegen seiner menschenverachtenden Haft- und Abschiebemaßnahmen unter Kritik. Mit Amtsantritt von Präsident Trump hat eine weitere Verschärfung der Abschottungsmaßnahmen stattgefunden, die Migration zunehmend kriminalisiert. Nicht autorisierte Grenzübertritte werden nicht mehr als Ordnungswidrigkeit geahndet, sondern strafrechtlich verfolgt. Zudem sollen Asylsuchende nicht mehr legal in die USA einreisen dürfen, um ihren Antrag zu stellen, sondern müssen in Mexiko warten, bis ihr Verfahren entschieden wurde. Auch das sichere Drittstaaten Abkommen mit Guatemala legt fest, dass Menschen, die über Guatemala in die USA gereist sind, ihren Asylantrag in Guatemala hätten stellen müssen. Damit wird das Recht auf Asyl praktisch ausgehebelt. Als Teil von kritischen Grenz- und sogenannten borderland studies, verfolgt diese ethnographische Forschung einen interdisziplinären Ansatz. Durch ethnographische Beobachtungen in Gerichtsverfahren gegen Inhaftierungsmaßnahmen und Abschiebung im Rahmen des sicheren Drittstaaten Abkommens, werden rechtsanthropologische Methoden und Perspektiven mit kritischer Migrationsforschung und deportation studies verknüpft. Angesiedelt an der Grenze San Diego/Tijuana geht diese Studie der Forschungsfrage nach, welche Formen des Widerstandes möglich sind, wenn das international und verfassungsmäßig garantierte Recht auf Asyl durch Abschottungsmaßnahmen kriminalisiert wird.
Bellezza, Sara, Tiziana Calandrino and borderline-europe (ed.) 2017: Criminalization of Flight and Escape Aid. Controversies in the EU European migration policies. Berlin: Tredition
Download: http://www.borderline-europe.de/sites/default/files/background/kidem-doc-final-2-5-17.pdf
Bellezza, Sara 2018:„Beihilfe zur unerlaubten Einreise” Reflexionen zu einer Prozessbeobachtung“ in: Gökçe Yurdakul, Regina Römhild, Anja Schwanhäußer, Birgit zur Nieden, Folashade M. Ajayi, Charlotte Kneffel, Marne Litfin, Hieu Hanh Hoang Tran & Aleksandra Lakić (eds.), Witnessing the Transition Moments in the Long Summer of Migration. Berlin: E-book, 113- 131