Berichte über durchgeführte Veranstaltungen
News vom 09.04.2013
Jahreskonferenz des durch die Europäische Kommission geförderten Verbundprojektes (MISEAL): “Indicadores intersecciones y medidas de inclusión social en instituciones de educación superior”
23.-26.11.2012 Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin
Leitung und Organisation: PD Dr. Martha Zapata, Rocío Ramírez Rodríguez
Die renommierten Soziologinnen und Genderforscherinnen Prof. Dr. Avtar Brah (Professor Emeritus vom Birkbeck College, University of London) und Prof. Dr. Nira Yuval-Davis (University of East London) eröffneten den Kongress mit jeweils einem Vortrag über das Intersektionalitätsparadigma. Über die drei Tage hielten Wissenschaftlerinnen aus den 16 Institutionen des Konsortiums MISEAL anregende Vorträge mit folgenden Schwerpunkten: Hochschulwissen und akademische Laufbahn; Ethnizität und Gewalt; Hochschule und gesellschaftliche Belang; Konstruktion intersektionaler Indikatoren sowie Vorteile und Nachteile des Intersektionalitätsparadigmas für die Sozialwissenschaften und die Politiken zur sozialen Inklusion.
Darüber hinaus wurden das Interdisziplinäre Zentrum Geschlechterforschung der FU Berlin sowie die Büros und Aufgaben der zentralen Frauenbeauftragten der FU und TU Berlin vorgestellt.
Die Bildergalerien können gerne auf www.miseal.org eingesehen werden. Videoaufnahmen, Interviews mit den eingeladenen Wissenschaftlerinnen aus den Partnerinstitutionen sowie Verschriftlichungen der Vorträge werden in Kürze ebenfalls dort veröffentlicht.
Cátedra Sérgio Buarque de Holanda – Colóquio Internacional: “Memória na História e na Literatura Brasileiras“
21.01.2013, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Susanne Klengel, Prof. Dr. Jurandir Malerba
An der Veranstaltung, eine Zusammenarbeit der Professur des Bereichs Literaturen und Kulturen Lateinamerikas und der vom DAAD geförderten Gastprofessur Sérgio Buarque de Holanda, nahmen acht Vortragende aus Brasilien, Deutschland und der Schweiz teil. In ihren Beiträgen setzten sie sich mit der Beziehung und wechselseitigen Bedingtheit von Geschichte, Erinnerung und Literatur auseinander. Sie zeigten anhand von Beispielen – z.B. die Institutionengeschichte der Universidade do Brasil, die jüngste Aufarbeitung der Militärdiktatur, die Forschung zur Übersiedlung von João VI oder die literarische Darstellung von Erinnerungsarbeit in Romanen von Machado de Assis und Moacyr Scliar – wie die Vergegenwärtigung das Vergangene konstruiert, ritualisiert, manipuliert oder schlicht vergisst.
Link zum Tagungsprogramm und weitere Informationen
2. Treffen der ADLAF-Arbeitsgruppe “Latin American History in Global Perspective”: “Expert Knowledge in Latin American History. Local, Transnational and Global Perspectives (Nineteenth and Twentieth Centuries)”
24.-26.01.2013, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
Leitung und Organisation: Prof. Dr. Stefan Rinke, Prof. Dr. Delia González de Reufels (Universität Bremen), Georg Fischer, Niklaas Hofmann
Das zweite Treffen der Arbeitsgruppe "Latin American History in Global Perspective" der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) beschäftigte sich mit dem Thema "Expert Knowledge in Latin American History. Local, Transnational and Global Perspectives" und fand vom 24.-26. Januar 2013 am Lateinamerika-Institut der FU Berlin statt. Die Tagung ging von der Annahme aus, dass die Produktion von Expertenwissen in transnationalen Kommunikationsmillieus stattfand, die von Machtasymmetrien sowie von unterschiedlichen nationalen Wissenschaftstraditionen, Professionalisierungspfaden und politischen Rahmenbedingungen geprägt waren. Gleichwohl waren die lateinamerikanischen Gesellschaften nicht reine Empfänger von europäischer und nordamerikanischer Expertise. Lateinamerikanische Experten nahmen aktiv an transnationalen Wissenstransfers teil, auch waren externe Wissensbestände hier Gegenstand vielschichtiger Adaptionen in lokalen Kontexten.
Nach einem Eröffnungsvortrag den Indienhistorikers Harald Fischer-Tiné befassten sich die 20 Konferenzteilnehmer/-innen in fünf thematischen Panels mit der Institutionalisierung von Wissenszentren, mit Mechanismen der gesellschaftlichen Anerkennung von Expertise, dem Import und Export von Expertenwissen nach bzw. aus Lateinamerika sowie der Bedeutung von Zukunfts- und Planungswissen für die Entwicklungsstrategien lateinamerikanischer Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt zeigte sich bei der Tagung, dass die Untersuchung der Funktionsweisen und Wirkmächtigkeit von Expertenwissen jenseits einer teleologischen Geschichte der Technokratie wichtige neue Perspektiven eröffnet, die oftmals über die Grenzen Lateinamerikas hinaus weisen. (Georg Fischer)
Workshop “Ethnicity, Race and Gender in the Caribbean”
15.02.2013, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin
Organisation: Dr. Claudia Rauhut, Dr. des. Birte Timm
Der internationale Workshop setzte sich mit ethnischen, rassischen und genderbezogenen Identitätskonstruktionen in karibischen Gesellschaften und Diaspora-Kontexten auseinander. Vielfach haben diese ihren Ursprung in Kolonialismus und Sklaverei und wirken noch in den heutigen Gesellschaften nach und werden ständig neu verhandelt. Der eintägige Workshop diente vor allem der stärkeren Vernetzung und Institutionalisierung der Karibikforschung, sowie ihrer Internationalisierung. Master-Studierende, Doktorand/innen und Postdoktorand/innen aus Deutschland traten in vier Panels in einen intensiven Austausch und Dialog mit Nachwuchswissenschaftler/innen aus Trinidad, Italien und Großbritannien.
Im ersten Panel “Colonial and Postcolonial Configurations: Changing Meanings of Race and Gender” ging es um intersektionale Kategorien von race und gender in der kulturtheoretischen Forschung zu Kreolisierung und in kolonialen Reiseberichten. Im zweiten Panel „Racial and Ethnic Complexities of Postcolonial Nationbuilding” analysierten die Referent/innen die Zusammenhänge zwischen rassistischer Diskriminierung und sozialer, wirtschaftlicher und (bildungs)politischer Exklusion, Staatsbürgerrecht und Einwanderungspolitik in Venezuela, der Dominikanischen Republik und Trinidad & Tobago.
In Panel 3 „Countercultures - Performance, Art and Religion“ ging es vor allem um auf Performanz, Kunst, Musik und Religion beruhende Gegenkulturen in der Karibik und der karibischen Diaspora. In Panel 4 „Identity and Belonging in the Diaspora“ standen soziale, kulturelle und religiöse Strategien karibischer Migrant/innen zwischen Selbstverortung, Integration und Widerstand (z.B. gegen rassistisch konnotierte Fremdzuschreibungen) im Vordergrund. In einem Netzwerkpanel tauschten sich die Teilnehmer/innen über konzeptionelle Perspektiven in der aktuellen Karibikforschung aus, die am geeignetsten verschiedene regionale, terminologische, thematische, methodische und disziplinäre Zugänge verbinden können. Sie stellten ihre institutionellen Anbindungen vor und kündigten Tagungen, Workshops und weitere Möglichkeiten zum Austausch an. Gegenwärtig entsteht am LAI eine Webseite, die als Plattform zur nachhaltigen Vernetzung zwischen Nachwischwissenschaftler/innen, zur Informationszirkulation sowie zur stärkeren Sichtbarkeit der Karibikforschung dienen soll. (Claudia Rauhut)
Segunda Jornada de Trabajo "Circulación Transnacional de Ideas"
19.03.2013, IDES, Buenos Aires, Argentinien
Organisation und Leitung: Prof. Dr. Stefan Rinke, Nadia Zysman (Lateinamerika-Institut, FU Berlin), Prof. Dr. Mariano Plotkin, Dr. Jimena Caravaca (IDES)
Im Rahmen des vom BMBF geförderten 2. Workshops der binationalen Forschungsgruppe zum Thema "Wissenszirkulationen" in Buenos Aires haben Doktorand/innen und Postdoktorand/innen des Arbeitsbereichs Geschichte am LAI sowie der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Mariano Plotkin am Instituto de Desarrollo Ecnonómico Social (IDES) ihre Forschungsergebnisse präsentiert und diskutiert. Die seit 2010 bestehende Forschungskooperation soll auch in Zukunft fortgeführt werden. Geplant sind zunächst ein Publikationsprojekt sowie ein gemeinsames Panel zum Thema "Wissenszirkulationen" auf dem AHILA-Kongress 2014 an der FU Berlin.
Internationales Kolloquium „Brasilianische Literatur der Gegenwart / Literatura Brasileira Contemporânea. Räume kultureller Übersetzungen und medialer Vermittlungen / Espaços, traduções e intermediações culturais“
7./8.3.2013 in Paris, Université de Paris-Sorbonne
11./12.3.2013 in Berlin, Ibero-Amerikanisches Institut Berlin
Organisation: Regina Dalcastagné (Universidade de Brasília), Susanne Klengel / Georg Wink (Lateinamerika-Institut, FU Berlin) in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut Berlin, Leonardo Tonus / Maria Graciete Besse (Université de Paris-Sorbonne)
In Zusammenarbeit mit der Universidade de Brasília und der Université de Paris-Sorbonne wurde in dieser trinational geleiteten Tagung ein neues Format gewählt. Die Veranstaltung fand zu gleichen Anteilen in Paris und Berlin statt und untersuchte die brasilianische Gegenwartsliteratur in ihrer thematischen und stilistischen Vielfalt aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und akademischen Perspektiven. Die insgesamt 25 Vorträge von Literaturwissenschaftler/innen aus Brasilien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Portugal, Spanien, Großbritannien und Dänemark befassten sich intensiv mit der literarischen Reflexion politischer und sozialer Umbrüche im Land, der Inklusion von Stimmen vormals vernachlässigter sozialer Schichten, neuen künstlerischen Ausdrucksweisen und nicht zuletzt mit der sichtlichen „Internationalisierung“ der brasilianischen Literatur.
Weitere Informationen und Tagungsprogramm
In Kürze erscheint zur Tagung ein Artikel in der Zeitschrift der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft