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Chile

Chile wurde ab 1967 von einer heftigen Wirtschaftskrise gebeutelt, die 1970 ihren Höhepunkt erreichte und vor allem durch eine enorme Kapitalflucht verursacht wurde. Während der Regierungszeiten von Eduardo Frei Montalva (1964-1970) und Salvador Allende (1970-1973) erlebte Chile deshalb eine extreme politische Polarisierung. Eine zentrale Forderung der linksgerichteten Studentenbewegung war die Demokratisierung der Universitäten, aber auch die „Modernisierung“ des Landes. Dafür traten die Studierenden schon im Jahre 1967 an acht Universitäten Chiles in den Streik. Unter rechten Studenten formierte sich eine Gegenbewegung. Ab 1970 unterstützten die linken Studentenverbände auch mit Massenmobilisierungen die Präsidentschaft von Allende. Nach dem Putsch 1973 brachte das Militär die Universitäten unter seine Kontrolle - die Rektoren wurden durch Militärangehörige ersetzt. Bereits Mitte der Sechzigerjahre hatte sich die sozialistische Guerillaorganisation Movimiento de Izquierda Revolucionario (MIR) gegründet. Aktionen wie die Vertreibung von Großgrundbesitzern, Landbesetzungen und die Verteilung des Landes an Arme im Jahre 1970 brachten der MIR öffentliche Sympathien ein. Unter der Militärregierung wurde die Organisation, die bis 1976 vom Allende- Neffen Andrés Pascal Allende geleitet wurde, unnachgiebig verfolgt.

Markus Rauchecker