Preise & Auszeichnungen
News vom 09.10.2013
Der Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin geht im Jahr 2013 an das von der Europäischen Union geförderte Verbundprojekt „Medidas para la inclusión social y equidad en Instituciones de Educación Superior en América Latina“ – MISEAL. Gewürdigt wird der herausragende Beitrag zur Internationalisierung von Lehre und Forschung, Gleichstellung und Hochschulpolitik. Das Verbundprojekt wird für seine „Verdienste um die wissenschaftlich geleitete und fundierte Förderung der Gleichstellung innerhalb und außerhalb der Universität sowie für seinen Einsatz für einen interkulturellen Dialog in der Geschlechterforschung“ ausgezeichnet. Des Weiteren würdigt die Auswahlkommission MISEAL für „seine fundierte Perspektive auf Maßnahmen der sozialen Inklusion und Gleichstellung an lateinamerikanischen Hochschuleinrichtungen“; ein Projekt, das nach Worten des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt, “zweifelsfrei Leuchtturmcharakter besitzt“.
Der Preis wird seit 1995 auf Vorschlag des Zentralen Frauenrates der Freien Universität Berlin verliehen und ist einer der anerkanntesten und höchstdotierten Frauenförderpreise in Deutschland. Dieses Jahr ehrt die Auswahlkommission die Leiterinnen des Verbundprojektes MISEAL, PD. Dr. Martha Zapata Galindo und Prof. Dr. Marianne Braig, die dieses vom Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin aus gemeinsam mit Prof. Dr. María da Costa vom Geschlechterforschungsprogramm PAGU der Universidade Estadual de Campinas in Brasilien koordinieren.
Der Kulturanthropologe James Lorand Matory (Duke University) erhält einen der Humboldt-Forschungspreise 2013 und damit eine der höchsten Auszeichnungen in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Herr Matory wird auf Einladung von Prof. Dr. Ingrid Kummels ab Januar 2014 ein mit dem Preis verbundenes, selbst gewähltes Forschungsprojekt während seines einjährigen Forschungsaufenthalts am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin realisieren.
James Lorand Matory ist Professor für Cultural Anthropology und Direktor des Center for African & African American Research an der Duke University in North Carolina, USA. Aufgrund seiner langjährigen Feldforschungen in Westafrika, Brasilien, der Karibik und den USA ist er ein Pionier der zirkum-atlantischen Forschung und hat insbesondere die historische Tiefe der transatlantischen Beziehungen zwischen den Amerikas, Afrika und Europa sowie zwischen afroamerikanischen und afrikanischen Akteuren herausgearbeitet und deren Dynamiken („live dialogue“) konzeptualisiert. Er wurde mit zahlreichen internationalen Forschungspreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Social Science Research Council Award (1992), dem National Endowment for the Humanities Fellowship (1995-1996), dem Africanist Award (2010) und dem Outstanding Africana Service Award (2012).
Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung lädt die Forschungspreisträger ein, ihr Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen umzusetzen. Herr Matory ist dem Lateinamerika-Institut eng verbunden und hat vor, die im Rahmen der internationalen Tagung “Crossroads of the World: Transatlantic Interrelations in the Caribbean“ (Juli 2012) initiierte Kooperation, nun unter stärkerem Austausch mit der aktuellen Forschung in Deutschland, zu Themen der zirkum-atlantischen Forschung fortzusetzen. Für das Lateinamerika-Institut bedeutet dies, die diesbezügliche Lehre und Forschung und deren Internationalisierung in Kooperation mit den zu diesem Themenfeld arbeitenden Kollegen und Kolleginnen anderer Institute, Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen wie Museen, zu intensivieren.